Landwirtschaftlich genutzte Moorböden sollen eine neue Flächenkategorie für Freiflächenphotovoltaikanlagen darstellen, wenn sie dafür wiedervernässt werden. Das zeigt das Eckpunktepapier der Ministerien für Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft von Mitte Februar sowie der Referentenentwurf zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von Anfang März 2022.
Doch damit sich die Ziele des Klima- und Umweltschutzes sowie der Energieerzeugung gleichermaßen erfüllen lassen, gilt es einiges zu beachten. Denn noch gibt es keinen Standard zur guten fachlichen Praxis. Wo wir mit der Kombination von Wiedervernässung und Solarenergienutzung stehen und welche Maßnahmen erfolgsversprechend sind, hat das Greifswald Moor Centrum (GMC) in einem sechsseitigen Positionspapier zu „Photovoltaik-Anlagen auf Moorböden“ zusammengefasst und mit vielen Quellenangaben hinterlegt.
Grundsätzlich begrüßt das GMC die Solarenergienutzung, auch wenn Photovoltaikanlagen vorrangig auf Dächern, sowie auf versiegelte und vorbelastete Flächen installiert werden sollten:
- Die Kombination aus erneuerbaren Energien und Wiedervernässung könnte ein starker Hebel für den Klimaschutz werden.
- Die Einnahmen aus dem Stromverkauf könnten die Wiedervernässung finanziell unterstützen.
Empfehlungen für die Praxis
Dazu hat das GMC einige Empfehlungen erarbeitet:
- Solarparks im Moor nur mit Wiedervernässung
- PV-Anlagen auf Moor nur innerhalb von zu erarbeitenden Flächenkulissen
- PV als Hebel für größere Wiedervernässungsmaßnahmen im Moor
- Baumaßnahmen bodenschonend und torferhaltend umsetzen
- Ausbildung flächendeckender Vegetation sicherstellen
- Bodenschonende Wartung und Rückbaubarkeit der PVA von Anfang an mitplanen
- Bei fortgesetzter landwirtschaftlicher Nutzung wiedervernässter Moorflächen Bewirtschaftungerfordernisse berücksichtigen (Paludi-PV)
- Monitoring für Wissensaufbau gewährleisten.
Nähere Ausführungen zu den einzelnen Punkten finden Sie in dem Positionspapier, das Sie hier abrufen können: https://greifswaldmoor.de/informationspapiere.html