Mit scharfer Kritik reagiert der Maschinen- und Anlagenbau auf den jüngst vorgelegten Referentenentwurf des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II). Der Entwurf sieht vor, den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor lediglich auf 14 % und damit genau auf das von der EU festgeschriebene Minimum festzulegen. In der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) war noch im Juni angekündigt worden, den Mindestanteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch des Verkehrssektors „signifikant über die EU-Vorgaben hinaus zu erhöhen.“ Dieses Ziel verfehle der vorliegende Entwurf jetzt deutlich, kritisiert der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
BMU ignoriert Nationale Wasserstoffstrategie
Der Verband hatte eine Erhöhung der Quote auf 20 % gefordert und angeregt, dass der Vorschlag auch die von der EU-Kommission angekündigte Anpassung der Klimaziele bereits berücksichtigen sollte, um Investitionssicherheit für die Unternehmen zu schaffen. „Deutschland hat sich mit der Nationalen Wasserstoffstrategie klar positioniert“, sagt Peter Müller-Baum, Geschäftsführer der P2X-Plattform des VDMA. „Nun gilt es, die hohen Ambitionen in die Realität zu überführen. Der Referentenentwurf des BMU ignoriert stattdessen die Ziele der Bundesregierung und der EU.“ So würden Wasserstoffwirtschaft und Brennstoffzellentechnologie, die durch die Nationale Wasserstoffstrategie einen Schub bekommen sollten, abgewürgt. Das Ministerium gefährde Investitionen, Arbeitsplätze und das Erreichen der Klimaziele im Verkehr.“
Seit 2015 erfolgt die Förderung von erneuerbaren Energien im Verkehr durch die Treibhausgasminderungs-Quote. Damit werden Unternehmen, die Kraftstoff in Verkehr bringen, verpflichtet, die Treibhausgasemissionen ihrer Kraftstoffe insgesamt zu senken, indem sie u.a. erneuerbare Energie einsetzen.