Unter dem Titel "Solarstrom an die Nachbarschaft verkaufen" empfiehlt der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) ein innovatives Modell, bei dem private Photovoltaik-Anlagenbesitzer die Möglichkeit erhalten, überschüssigen Solarstrom in ihrer Nachbarschaft zu verkaufen.
Durch den direkten Verkauf von Solarstrom an die Nachbarschaft würde neben der bestehenden Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der Möglichkeit der Eigenversorgung ein zusätzlicher Anreiz geschaffen, einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten, heißt es.
SFV-Geschäftsführerin Susanne Jung betont, dass der Diskussionsvorschlag an die Idee der Bürgerenergie anknüpft und die Rolle der Bürger als aktive Akteure in der Energiewende stärkt. „Wir glauben, dass die Förderung des Solarstromverkaufs zwischen Nachbarn nicht nur die Akzeptanz für Erneuerbare Energien stärkt, sondern auch eine weitere Motivation bietet, geeignete Dächer und Fassaden vollständig mit Photovoltaik zu belegen."
Was ist der Unterschied zum Energy Sharing?
Der vorgestellte Diskussionsvorschlag soll als Ergänzung zum klassischen Energy Sharing verstanden werden, das vom Bündnis Bürgerenergie vorangetrieben und vom SFV unterstützt wird.
Während beim Energy Sharing die Lieferung von EE-Strom an eine Teilhabe an gemeinschaftlichen Bürgerenergieprojekten geknüpft ist, bietet der SFV-Vorschlag zum Nachbarschaftsstrom allen Stromverbrauchenden die Möglichkeit zum Kauf von regional erzeugtem Solarstrom - unabhängig von einer Beteiligung.
Der Solarstrom wird über das öffentliche Stromnetz geleitet und in direkter Nähe zur Anlage verkauft. Die unkomplizierte Abrechnung wird durch die Digitalisierung der Energiewende und dem flächendeckenden Einbau von intelligenten Messsystemen ermöglicht. Durch die Reduzierung der Netzgebühren und dem Wegfall der Stromsteuer für nachweislich gelieferten Solarstrom können der Nachbarschaft günstige Bezugspreise geboten werden. So partizipiere sie ebenfalls an der Energiewende, so die Befürworter.
Das SFV-Konzept wird bereits von verschiedenen Akteuren in der Branche diskutiert. Der SFV fordert alle relevanten Interessengruppen auf, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen, um mögliche Umsetzungsoptionen zu prüfen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich auf der Website des SFV über den Diskussionsvorschlag zu informieren und sich mit dem SFV in Verbindung zu setzen.