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Wärmepumpen: Hybridheizungen im Kommen

Wärmepumpen werden zunehmend auch im Altbau eingesetzt - Interessante Variante: Kombination mit Holzheizung - Neue Modelle von Ökofen und HDG - Aktualisierter Ratgeber der Verbraucherzentrale.

Lesezeit: 6 Minuten

Der Absatz von Wärmepumpen entwickelte sich im ersten Halbjahr 2024 rückläufig. Die Hersteller setzen insgesamt 90.000 Einheiten ab, das entspricht einem Minus von 54 % gegenüber dem Vorjahr. Zwar stieg die Anzahl der zugesagten KfW-Heizungsförderungen im Mai um 21 %, im Juni sogar um 40 % gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Trotz dieser zuletzt leicht positiven Tendenz geht der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in seiner Prognose davon aus, dass im laufenden Jahr maximal 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.

Damit bewegt sich der Markt nach vier Jahren des Wachstums und insbesondere nach dem von Sondereffekten geprägten Rekordjahr 2023 wieder auf dem langjährigen Absatzniveau vor 2020. „Bei den Bürgern herrscht Unklarheit darüber, was die kommunale Wärmeplanung mit sich bringt. Hier wurden Erwartungen geweckt, die sich in der Realität kaum halten lassen. Insbesondere ist es in der Beratung herausfordernd, die Zusammenhänge zwischen Gebäudeenergiegesetz, kommunaler Wärmeplanung und stellenweise der Förderung verständlich zu machen. In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung eher auf“, begründet BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die Marktsituation. 

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 Hälfte des Anlagenbestandes technisch veraltet

Vor dem Hintergrund der Marktentwicklung weist der BDH auf den Anlagenbestand hin. Von rund 21,5 Millionen Heizungen in Deutschland gilt rund die Hälfte als technisch veraltet. Mit dem nun zunehmend schleppenden Modernisierungstempo läuft die Politik Gefahr, die Klimaziele im Gebäudesektor zu verfehlen. Der BDH empfiehlt hier dringend gegenzusteuern und unter anderem die Kommunikation in Richtung Endverbraucher deutlich zu intensivieren und über GEG-konforme Technologien und Fördermöglichkeiten in der Breite zu informieren.

Kombi mit Holzfeuer

Eine zukunftsorientierte und kostengünstige Wärmeversorgung kann auch mit der Kombination aus Luftwärmepumpe mit einem modernen Festbrennstoffgerät als sogenannte Hybridheiztechnik gemäß dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) sichergestellt werden. Darauf macht der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. aufmerksam, der die Hersteller häuslicher Feuerstätten und Energiesysteme vertritt.

Luftwärmepumpen entziehen der Außenluft die vorhandene Wärme und wandeln sie in Heizenergie um. Dabei hängt die Effizienz nicht nur von der Dämmung des Gebäudes, sondern auch von der Umgebungs- und der gewünschten Heiztemperatur ab. Bei starkem Frost, wenn der Bedarf am größten ist, schaltet sich ein elektrischer Heizstab ein, der Wasser und Heizung erwärmt und zu höheren Stromkosten führt.

Auch bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sind Wärmepumpen mitunter träge und erwärmen die Wohnräume nur langsam. Um auch in der kalten Jahreszeit ein Wohngebäude kostengünstig zu beheizen, bietet sich die Kombination mit einer modernen Holzfeuerung an. Insbesondere eine wasserführende Feuerstätte kann in diesem Fall für sinkende Kosten sorgen.

Sobald das Kaminfeuer den Aufstellraum erwärmt hat, wird ein Großteil der erzeugten Energie über einen Wärmetauscher dem Heizungskreislauf zugeführt. Auf diese Weise werden die Heizkörper im Haus erwärmt sowie Heißwasser in Bad und Küche bereitgestellt. Der Einsatz von hybrider Wärme ist sinnvoll, da bei dieser Kombination die Feuerstätte einen Teil der Gebäudeheizung übernimmt und dafür sorgt, dass die Jahreseffizienz der Wärmepumpe gesteigert und der Einsatz eines Elektroheizstabes nicht erforderlich wird.

Wärmepumpe auch für den Altbau

Mittlerweile bieten auch Hersteller von Holzheizungen Wärmepumpen an. Der Hersteller Ökofen ist im vergangenen Jahr mit dem Modell „GreenFox“ auf den Markt gegangen und bietet jetzt eine neue Version an. Es eignet sich besonders für den Einsatz in Bestandsgebäuden. Technisch basiert das Modell weitgehend auf der Vorgängerversion, hat jedoch eine höhere Systemleistung von bis zu 18 kW.

Das Modell nutzt das klimafreundliche Kältemittel R290, das hohe Vorlauftemperaturen ermöglicht und somit laut Hersteller ideal für die Erneuerung älterer Heizsysteme ist. Auch in Kombination mit einer Pelletheizung kann die Wärmepumpe eingesetzt werden. Die neue Wärmepumpe ist aktuell als Vorserie erhältlich, die Serie wird ab April 2025 auf dem Markt sein.

Besonderheit: Die reagiert automatisch auf Wetterdaten, CO₂-Daten und Strompreise. Über eine Datenbank greift die Wärmepumpe auf Live- Elektrizitätsdaten zu und erkennt dadurch, wie „grün“ und günstig der gerade produzierte Strom ist. Dadurch wird die Heizzeit so verschoben, dass der Betrieb möglichst in Zeiten mit höherem Anteil an CO₂-armem und günstigem Strom stattfindet. Wenn eigener Solarstrom vorhanden ist, wird dieser bevorzugt genutzt, wodurch die Abhängigkeit von externem Strom weiter reduziert wird. Weitere Infos: www.oekofen.de

Modulares System

Auch der bayerische Holzheizungshersteller HDG Bavaria expandiert in den Markt für Wärmepumpen. Die Schaltzentrale des HDG Wärmepumpen-Systems ist die innovative „Modulare Hydraulik Plattform“ (MHP). Sie besteht aus zwei Modulen – dem Hydraulik-Modul und dem optionalen Hybridpuffer-Modul. Das Hydraulik-Modul beinhaltet neben dem Systemregler HDG Control alle individuell auf die Hydraulikanforderungen abgestimmten Bausteine wie etwa Umschaltventile, Pumpen oder einen Trennwärmetauscher. Das ermöglicht die schnelle und einfache Umsetzung zahlreicher unterschiedlicher Hydrauliksysteme – ohne die Installation zusätzlicher Komponenten.

Das Hybridpuffer-Modul ist die Voraussetzung für den Aufbau eines hybriden Heizsystems auf Wärmepumpen-Basis und ermöglicht den Einsatz von regelbaren Biomasse-, Öl- oder Gaskesseln bis 20 kW. Ein großer Vorteil für den Anwender: Das eingebundene Heizsystem ist keine Bedingung für die Funktion des Gesamtsystems und kann später auch einfach entfallen, z.B. bei einer schrittweisen Modernisierung des Gebäudes. Im Neubau bietet das Hybridpuffer-Modul dank integriertem Speicher den Vorteil, dass ein zusätzlicher Puffer häufig überflüssig wird und die benötigte Abtauenergie für die Wärmepumpe bereitgestellt werden kann.

Die Wärmepumpe HDG A11/18 arbeitet mit dem Kältemittel R290 (Propan). Mit einem besonders niedrigen Schallleistungspegel ist die HDG A11/18 flüsterleise und damit ideal zur hausnahen Aufstellung geeignet. Der Silent Mode reduziert den Schall in der Nacht nochmals. Die zunächst in zwei Größen (HDG A11 und HDG A18) verfügbare Luft-Wasser-Wärmepumpe deckt modulierend einen Bereich von 2,9 bis 19 kW ab.

Neuer Ratgeber Wärmepumpe

Bis zu 70 % staatliche Förderung winken, wenn eine Wärmepumpe im Heizungskeller Einzug hält. Diese Finanzspritze ist für Eigentümer ein schlagendes Argument, sich mit diesem klimafreundlichen Wärmesystem auseinanderzusetzen. Doch es gibt immer wieder Fragen zu dem System: Wie laut ist eine Wärmepumpe? Lässt sie sich auch im Altbau nutzen? Stimmt es, dass sie im Winter nicht die nötigen Temperaturen liefert? Wie hoch wird die Stromrechnung? Der „Ratgeber Wärmepumpe“ der Verbraucherzentrale gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen und Entscheidungshilfen für die eigene Immobilie an die Hand.

Bestandsaufnahme ist zunächst angesagt, um die Einsatzmöglichkeiten von Wärmepumpen zu checken. Hierfür gibt das Buch einen Überblick, was es – etwa Betriebs- und Stromkosten, aber auch die Art der Warmwasserversorgung – zu berücksichtigen gilt. Das Prinzip der Wärmepumpe wird anschaulich erklärt und die verschiedenen Komponenten werden vorgestellt. Zudem bietet der Ratgeber Unterstützung, um weitere Techniken wie Photovoltaik oder Solarthermie damit zu verbinden. Verständlich werden die Wärmepumpenvarianten erklärt und miteinander verglichen. Alles Wissenswerte zu gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie zu Genehmigungs- und Anmeldefristen wird erläutert. Ein eigenes Kapitel stellt dann verschiedene Praxisbeispiele für die Installation von Wärmepumpen im Neubau und Bestandsgebäuden vor.

Die Kapitel

Die einzelnen Kapitel:

  • Warum ist die Wärmepumpe gut fürs Klima?

  • Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

  • Welche Wärmepumpentypen gibt es?

  • Gesetzliche Rahmenbedingungen, Genehmigungs- und Anmeldepflichten

  • Was ist wichtig für den Betrieb der Wärmepumpe?

  • Ihr Weg zur Wärmepumpe

  • Optimierung von Wärmepumpen

  • Fördermöglichkeiten

  • Wie finde ich die Wärmepumpenlösung für mein Haus?

  • Mit welchen Techniken lässt sich die Wärmepumpe kombinieren?

Im letzten Kapitel geht es um die Kombination von Wärmepumpe mit Photovoltaik, Stromspeicher, Solarthermie, Wohnungslüftung und Wärmerückgewinnung. Die hybride Kombination mit einer Holzheizung wird leider nicht beschrieben.

Der „Ratgeber Wärmepumpe“ hat 216 Seiten und kostet 24 €, als E-Book 19,99 €. Er kann online unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de bestellt werden, ist aber auch  im Buchhandel erhältlich.

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