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Holzenergie bleibt eine Chance für die Wärmewende im Gebäude

Experten beleuchten rechtliche Rahmenbedingungen für Holzenergie in Gebäuden – neue Kritik am UBA-CO2-Rechner – Ausstellung und Beratung rund um „Heizen mit Holz“ in Leese

Lesezeit: 5 Minuten

Holz hat als verlässliche und erneuerbare Energiequelle eine große Bedeutung für die Energiewende im Gebäudesektor. Darin waren sich die Experten in der Veranstaltung „Heizen mit Holz: Was gilt für Gebäude?“ einig. Während der rund 90-minütigen digitalen Veranstaltung, organisiert vom Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie e.V. und dem Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH), diskutierten Experten über die Chancen und Herausforderungen von Holzheizungen im Kontext des novellierten Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Neue gesetzliche Rahmenbedingungen

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die neuen gesetzlichen Vorgaben, die seit Januar 2024 in Kraft sind. „Die Kombination aus klaren gesetzlichen Vorgaben und attraktiven Förderungen macht den Einsatz von Holzenergie zukunftsfähig“, betonte Julia Möbus, Geschäftsführerin des DeSH. 

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Dr. Julian Schwark vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks gab einen Überblick über die rechtlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes und die Fördermöglichkeiten im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude. „Es zeigt sich deutlich, dass sowohl rechtlich als auch im Hinblick auf die Förderlandschaft die Biomasseheizung aktuell gute Rahmenbedingungen hat und im Technologiemix ein wichtiger Baustein ist,“ so Schwark in seinem Vortrag.

Als Geschäftsführer des Energieberatungsbüros DeltaUWB GmbH betreut er auch viele Antragsstellungen in der Praxis und hilft Wohnungsbauunternehmen, Wohnungseigentümergemeinschaften sowie Betreibern von denkmalgeschützten- und Nichtwohngebäuden, Biomasseheizungen effektiv einzusetzen. Häufig bestehen zu Beginn dieser Beratungen Vorbehalte gegenüber der Beheizung mit Biomasse, die im Wesentlichen auf die mediale Berichterstattung zurückzuführen sind. Diese Vorbehalte ließen sich jedoch in der Regel im Laufe des Beratungsprozesses ausräumen, berichtet Schwark aus dem täglichen Geschäft.

„Vom Gebäude her denken“

Harald Benkert von HDG Bavaria GmbH ging in seinem Praxisbeitrag auf die Entwicklung des Gebäudeenergiegesetzes im vergangenen Jahr ein: „Es war ein sehr holpriger Weg zu einer an sich guten Förderlandschaft.“ Seine Schlussforderung: „Die Wärmewende muss vom Gebäude her gedacht werden.“ Daran anschließend betonte Christoph Schade von Schräder Abgastechnologie: „Effizienzsteigerung bedeutet auch: Weniger Emissionen!“

Die Veranstaltung schloss mit einer offenen Fragerunde, in der die Teilnehmer ihre Anliegen direkt an die Experten richten konnten. Gerolf Bücheler, Geschäftsführer des FVH, zog ein positives Fazit: „Der Gebäudesektor hinkt in der Energiewende deutlich hinterher. Wärme aus dem nachhaltigen, erneuerbaren Energieträger Holz bietet eine hervorragende Möglichkeit, diesen Rückstand aufzuholen. Mit den Rahmenbedingungen des Gebäudeenergiegesetzes kann Holz einen entscheidenden Beitrag leisten, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.“

Kritik am UBA-CO2-Rechner

Unterdessen hat die CDU/CSU-Fraktion ihre Kritik am CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (UBA) wiederholt. Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Klimafreundliches Heizen und Förderung von Hybridheizungen“ der Fraktion der CDU/CSU hervorgeht, wurde der CO2-Rechner des UBA im letzten Jahr mehr als 400 000-mal verwendet. Daran werde die Bedeutung als Beratungs- und Entscheidungsinstrument für die Bürger deutlich, ebenso die datenschutzrechtliche Relevanz der erhobenen Daten. Im März 2024 wurde im UBA-CO2 -Rechner eine Änderung vorgenommen, sodass seitdem für die energetische Holznutzung ein Emissionsfaktor hinterlegt. Seitdem sorgt der Rechner für viel Kritik in der Fachwelt.

Die Unionsfraktion wollte u.a. von der Bundesregierung wissen: „Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass Menschen durch die einseitige Anrechnung des CO2 -Ausstoßes von Holz durch den „CO2-Rechner“ des Umweltbundesamts davon abgehalten werden könnten, ihre Gas- oder Ölheizung durch eine Pelletheizung zu ersetzen, wenn ja, plant sie Gegenmaßnahmen?“

Das lehnt die Bundesregierung ab, denn bei dem UBA-CO2 -Rechner handele es sich um ein wissenschaftlich fundiertes Bilanzierungs- und Bildungstool. Mit ihm könnten interessierte Verbraucher ihren persönlichen CO2-Fußabdruck ermitteln, den sie durch ihren Lebensstil derzeit verursachen, und die wesentlichen Quellen für Treibhausgase identifizieren.“ Es handelt sich bei dem UBA-CO2-Rechner nicht um ein spezifisches Planungstool für Heiz- und Gebäudetechnik“, heißt es in der Antwort.

Das UBA empfehle zudem im Verbraucherratgeber einen Umstieg auf zukunftssichere Heizarten: Wärmepumpe, Fernwärme und Solarthermie. Die Anrechnung des CO2-Ausstoßes von Holz im CO2-Rechner sei darüber hinaus nicht „einseitig“, sondern eine konsequente Anpassung an die Konzeption des Rechners, CO2-Emissionen transparent auszuweisen, wie dies auch für andere Heizsysteme geschehe.

Ausstellung „Heizen mit Holz, Erneuerbare Energien“

Wenn Sie sich zu aktuellen Themen rund um das Heizen mit Holz mit praxisnaher Demonstration aktueller Technik sowie neutrale Beratung informieren wollen, bietet die 15. Ausstellung „Heizen mit Holz, Erneuerbare Energien“ am 26. und 27. Oktober 2024 in 31633 Leese im Landkreis Nienburg eine gute Gelegenheit. Erweitert wird die Veranstaltung wiederum durch den Bereich Land.Leben.Leese, der sich mit aktuellen und zukunftsweisenden Themen des ländlichen Raumes befasst.     

Mitveranstalter sind u.a. die Raiffeisen Agil Leese und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „In Zeiten der Energiewende und den damit verbundenen Unsicherheiten haben zahlreiche Bürger, Landwirte, bis hin zu Kommunalvertretern brennende Fragen zur zukünftigen Energieversorgung. Wir legen bei unserer Veranstaltung einen deutlichen Schwerpunkt auf Information und Beratung“, erklärt Carsten Brüggemann, Organisator des Energiebereiches der Ausstellung.

Fachleute von neutralen Institutionen wie den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein- Westfalen, dem Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe (3N), der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), des Landesverbandes Erneuerbarer Energie (LEE), der Schornsteinfegerinnung sowie Klimaschutzagentur, Waldbesitzerverband, Landesforsten stehen u. a. für Beratung und Auskünfte zur Verfügung. An beiden Tagen gibt es zudem Vorträge, die sich mit aktuellen Themen bis hin zu den geforderten Wärmekonzepten von Kommunen befassen.
Auf dem Gelände der Raiffeisen Agil Leese werden Maschinen und Geräte zur Brennholzbereitung bis hin zur Feuerungstechnik gezeigt und im praktischen Einsatz vorgeführt. Mobile Sägewerke, Infos zu Waldbau, Holzernte, Holzmarkt und nachhaltiger Forstwirtschaft runden das Thema ab. Auch Wärmepumpen, Solaranlagen, Windkraft, bis hin zur Elektromobilität sind Thema der Veranstaltung.

Zusatzinfo

Die Ausstellung ist am 26. und 27. 10. 2024 täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
Eintritt: 10 €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind frei. Mit dem einmaligen Eintritt können alle genannten Ausstellungsbereiche besucht werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.messe-leese.de

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