Der Martinstag am 11. November ist neben der Advents- und Weihnachtszeit traditionell ein Anlass in Deutschland, Gänsebraten zu essen. Doch das besondere Geflügel scheint immer seltener auf dem Speiseplan zu stehen.
Im Jahr 2023 wurde mit 12.100 t Gänsefleisch nur noch halb so viel importiert wie zehn Jahre zuvor (-50,6 %), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. 2013 waren noch gut 24.500 t aus dem Ausland eingeführt worden.
Der Großteil des importierten Gänsefleisches stammte 2023 wie in den Vorjahren aus osteuropäischen EU-Staaten: Mit 9.500 t wurden gut drei Viertel (78,5 %) aus Polen eingeführt, knapp 2.400 t beziehungsweise ein Fünftel (19,5 %) der Gänsefleisch-Importe kamen aus Ungarn.
2.300 t Gänsefleisch aus Schlachtungen in Deutschland
Aus gewerblicher Schlachtung in Deutschland kommt nur ein kleinerer Teil des Angebotes an Gänsefleisch. Im Jahr 2023 wurden hierzulande knapp 2.300 t Gänsefleisch erzeugt, das war ein Rückgang gegenüber 2013 um 18,3 % (Erzeugung 2013: knapp 2.800 t). Knapp vier Fünftel (79,2 %) der Schlachtmenge stammte im vergangenen Jahr aus den Monaten Oktober, November und Dezember. 42,7 % entfielen allein auf den Dezember.
Verglichen mit anderen Geflügelarten spielt Gänsefleisch hierzulande kulinarisch eine eher geringe Rolle. Nur 0,1 % der 1,6 Mio. t Geflügelfleisch aus gewerblicher Schlachtung in Deutschland stammten im Jahr 2023 von Gänsen. Zum Vergleich: 1,4 % stammten von Enten, 26,7 % von Truthühnern und mit 69,4 % der mit Abstand größte Anteil stammte von Jungmasthühnern.