Da sich die hochpathogene Vogelgrippe H5N1 in den USA weiter ausbreitet und eine ernsthafte Bedrohung für Milchvieh- und Geflügelbetriebe darstellt, benötigen sowohl Landwirte als auch Experten des öffentlichen Gesundheitswesens bessere Möglichkeiten zur Echtzeitüberwachung von Infektionen, um Ausbrüche eindämmen und darauf reagieren zu können.
Laut einer von ACS Sensors veröffentlichten Forschungsarbeit der Washington University in St. Louis zum Thema „Atemsensorik“ soll ein neuer Virustracker Aerosolpartikel von H5N1 überwachen können. Das berichtet das Portal WashU.
Passender Zeitpunkt
Für die Entwicklung ihres Vogelgrippesensors arbeiteten Forscher im Labor von Rajan Chakrabarty, Professor für Energie-, Umwelt- und Chemieingenieurwesen an der McKelvey School of Engineering der Washington University, mit elektrochemischen kapazitiven Biosensoren, um die Geschwindigkeit und Empfindlichkeit der Viren- und Bakterienerkennung zu verbessern.
Der Zeitpunkt ihrer Arbeit ist entscheidend, da das Vogelgrippevirus im vergangenen Jahr eine gefährliche Wendung genommen hat und nun über luftgetragene Partikel auf Säugetiere, einschließlich Menschen, übertragen wird. Das Virus ist bei Katzen nachweislich tödlich, und es gab mindestens einen Todesfall beim Menschen durch H5N1.
Der erste seiner Art
„Dieser Biosensor ist der erste seiner Art“, sagte Chakrabarty über die Technologie zum Nachweis luftgetragener Viren- und Bakterienpartikel. Bisher mussten Wissenschaftler auf langsamere Nachweismethoden mit DNA-Polymerase-Kettenreaktionen zurückgreifen.
Chakrabarty wies darauf hin, dass herkömmliche Testmethoden mehr als zehn Stunden dauern können – „zu lange, um einen Ausbruch zu stoppen“. Der neue Biosensor arbeitet innerhalb von fünf Minuten, konserviert die Mikrobenprobe für weitere Analysen und liefert einen Überblick über die in einem landwirtschaftlichen Betrieb nachgewiesenen Erregerkonzentrationen. Dies ermöglicht sofortiges Handeln, so Chakrabarty.
Chakrabarty soll laut WashU bereit sein, den neuen Biosensor der Welt vorzustellen. Das tragbare Produkt soll erschwinglich und für die Massenproduktion geeignet sein.