Der Antibiotikaeinsatz in niederländischen Geflügelhaltungen hat sich 2024 tierartspezifisch und in Abhängigkeit von den Produktionsstufen recht uneinheitlich entwickelt. Das geht aus einem aktuellen Bericht hervor, den das Unternehmen Royal GD im Auftrag des niederländischen Dachverbandes der Geflügelhalter (Avined) erstellt hat.
Im Einzelnen ermittelten die Fachleute für Masthähnchen im vergangenen Jahr durchschnittlich 5,61 Definierte Tagesdosen je Tier (DDDAs); das entsprach gegenüber 2023 einem Rückgang um 16% und im Zehnjahresvergleich einem Minus von 67%.
Besonders Reserveantibiotika reduziert
Für die Reserveantibiotika ergab sich bei den Masthähnchen 2024 ein Verbrauch von 0,03 DDDAs, was im Vergleich zu 2014 eine Verringerung von 91% bedeutete. Allerdings verzeichneten die Experten für den Antibiotikaeinsatz in der Zucht und Aufzucht von Vermehrungstieren für die Mast 2024 im Vorjahresvergleich ein Plus von insgesamt 12% auf 4,10 DDDAs.
Problem Legehennen
Indes legte der Antibiotikaeinsatz in Legehennenbetrieben kräftig zu, allerdings ausgehend von einem relativ niedrigen Niveau. Laut Royal GD B.V. wurden dort 2024 im Durchschnitt 1,86 DDDAs verabreicht; das waren 38% mehr als im Vorjahr. Auch die Antibiotikagaben bei der Aufzucht von Legehennen und bei der Erzeugung von Zucht- und Vermehrungstieren stiegen.
Besonders hoch war der Einsatz allerdings bei der Aufzucht von Zucht- und Vermehrungstieren; hier wurde ein Plus von 26% auf 12,90 DDDAs registriert. Derweil ging der Verbrauch von Reserveantibiotika im Durchschnitt aller Produktionsstufen gegen null.