Täglich greifen Wölfe in Niedersachsen Weidetiere an. Die Tierhalter und Schäfer appellieren nun vor dem Hintergrund der steigenden Wolfspopulation erneut an die Bevölkerung. Weidetiere seien in ihrem natürlichen Lebensraum inzwischen unzumutbaren Gefahren ausgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung der FDS UG, die sich für die Öffentlichkeitsarbeit der Schafhaltung und Schäferfamilien einsetzt.
Gemeinsam mit Masterrind, den Freien Bauern, dem Landvolk und dem Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement ruft FDS UG zum gemeinsamen Appell am 29. Juni in Hannover auf. Schäfer und Tierhalter wollen diesen Aufruf nutzen, um mit Politikern und Bürgern ins Gespräch zu kommen und über die Wolfsproblematik zu informieren.
„Die ungebremste Ausbreitung der Wölfe und die Untätigkeit der Bundespolitik fordert immer mehr Opfer“, erklärt Karsten Bode von FDS UG. Die steigenden Anforderungen für effiziente Herdenschutzmaßnahmen seien nicht mehr zu stemmen. Viele Weidetierhalter hätten deshalb bereits aufgegeben.
Der Schutz der Weidetiere muss Vorrang haben
Deutschland weise mittlerweile die weltweit dichteste Wolfpopulation auf, was laut Jörn Ehlers, Sprecher des Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement, nicht nur zur Bedrohung der Tiere, sondern auch zu einer Gefährdung der Menschen führen könne.
Die Weidetierhalter fordern jetzt ein aktives Wolfsmanagement, um den Bestand zu regulieren. Dazu gehöre auch ein Flächennutzungsmanagement mit ausgewiesenen Wolfsgebieten sowie Weidetierschutzzonen, in denen der Schutz und der Erhalt der Weidetiere Vorrang habe und ein Bejagen der Wölfe trotz Artenschutz erlaub sei.
Die Bundes- und Landesregierung sei angerufen, den Schutzstatus der Wölfe zu ändern, so Wendelin Schmücker, Geschäftsführer von FDS UG: „Ansonsten geht in absehbarer Zeit die Weidetierhaltung in Deutschland unwiederbringlich verloren.“