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Krankheitswelle

Hasenpest und Myxomatose breiten sich bei Feldhasen aus

Das Virus der Myxomatose und das Bakterium der Hasenpest trifft immer mehr Hasen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Feldhase hat aktuell wieder mit einem regelrechten Seuchenzug zu kämpfen. Zum einen breitet sich die Myxomatose aus – vor allem in Norddeutschland. Zum anderen tritt zunehmend die Hasenpest auf, wie etwa aktuell in Süddeutschland.

Myxomatose ist mutiert

Wie bei den Kaninchen auch schwillt bei Myxomatose der Kopf an, die Haut an Nase, Äser, Löffeln und Genitalbereich ist pockig. Die Augen sind verklebt und im weiteren Krankheitsverlauf werden die Tiere blind. Die Hasen wirken apathisch, fressen kaum noch und bekommen Fieber. Außerdem haben sie einen verzögerten oder gar keinen Fluchtreflex, was sie zu einfacher Beute für Füchse und andere Raubtiere macht.

Gegenüber dem NDR berichtet Josef Schröer, stellvertretender Präsident der Landesjägerschaft und Revierpächter im Gemeinschaftsrevier Mundersum im Emsland, dass dort teilweise 90 % der Feldhasen an Myxomatose gestorben seien.

Dass die frühere Kaninchenkrankheit nun auch Hasen trifft, liegt an einer Mutation der Virusvariante, so der NDR weiter. Dieser Toledo-Stamm tauchte erstmals 2018 in Spanien auf. Schon 2018 wurde er in NRW und Niedersachsen identifiziert.

Die Ausbreitung der Infektion gibt derzeit noch Räsel auf. In einigen Revieren sind fast alle Feldhasen an Myxomatose gestorben. In anderen ist kein einziger Fall bekannt. Die Jäger arbeiten daher mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) und dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) an einer Zustandserhebung der Feldhasenpopulation in ganz Niedersachsen.

In den Revieren, in denen infizierte Hasen gefunden worden sind, sollten Revierpächter die Treibjagd für mindestens vier Wochen aussetzen. Für Menschen und Hunde ist das Virus zwar nicht lebensgefährlich, aber ein direkter Kontakt mit erkrankten Tieren kann eine schwere Bindehautentzündung auslösen. Deswegen sollten Sie Hasen auf keinen Fall anfassen.

Hasenpest auf dem Vormarsch

Auch die Hasenpest oder Tularämie dezimiert derzeit die Besätze. In Bayern und Rheinland-Pfalz wurden jüngst neue Fälle nachgewiesen, während in Baden-Württemberg die Hasenpest bereits endemisch sein soll.

Im Landkreis Straubing-Bogen wurde ein neuer Fall bei einem verendeten Feldhasen in der Gemeinde Aiterhofen nachgewiesen, berichtet etwa die Stuttgarter Zeitung. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bestätigte die Diagnose, nachdem in den vergangenen Wochen bereits mehrere tote Feldhasen in der Region entdeckt wurden. Weitere Fälle wurden aus Rheinland-Pfalz gemeldet, und zwar aus Hundsangen (Westerwald) sowie aus Ruschberg (Kreis Birkenfeld).

Auslöser der Hasenpest ist das Bakterium Francisella tularensis. Es kommt hauptsächlich bei Nagetieren vor und wird von Mücken übertragen. 2,4 % der Feldhasen und 3,1 % der Wildschweine sollen den Erreger in sich tragen.

Achtung: Das Bakterium kann auch auf den Menschen übergehen, vermeiden Sie daher direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Bereits Tröpfchen oder Staub, die den Erreger enthalten, können durch Einatmen zur Infektion führen. Krankheitssymptome beim Menschen sind Grippe mit Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. An der Eintrittsstelle des Erregers, beispielsweise bei einer Schnittverletzung, kann sich ein Geschwür bilden, gefolgt von Entzündungen im umliegenden Bereich. In schweren Fällen können die Atemwege betroffen sein, was zu ernsthaften Lungenentzündungen führen kann. Eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika ist in der Regel erfolgreich.

Bei erkrankten Hasen fällt auf, dass sie nicht vor dem Menschen flüchten. Die Infektion verläuft in der Regel akut und endet innerhalb weniger Tage tödlich. Die Hasen haben u.a. eine vergrößerte und dunkle Milz. In Deutschland kommt es jährlich zu 60-120 Fällen.

Und dann ist da noch die Hasen-Syphilis:

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