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Aufforstung

Rentenbank hält klimaangepassten Waldumbau für unumgänglich

Laut der rentenbank müssen zur Wiederaufforstung der abgestorbenen Waldflächen Millionen von Bäumen nachgepflanzt werden. Von der Politik müssen Konzepte für eine Anpassung an den Klimawandel kommen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Landwirtschaftliche Rentenbank sieht die deutsche Forstwirtschaft gefordert, Konzepte für einen klimaangepassten Waldumbau zu entwickeln und umzusetzen. Davon hänge nicht nur die Zukunft dieses Wirtschaftszweiges ab, sondern auch der Erhalt der zahlreichen Ökosystemleistungen des Waldes, schreibt die Rentenbank in ihrem Agrar Spezial „Die deutsche Forstwirtschaft- Zwischen Klimaschutz und Klimastress“.

Ein klimaangepasster Waldumbau könne auch dazu beitragen, die Herausforderungen des Klimawandels besser zu bewältigen. Die Rentenbank weist darauf hin, dass die extremen Klimaereignisse der vergangenen zwei Jahre in Deutschlands Wäldern große Schäden im Forst verursacht hätten.

Nach aktuellen Schätzungen müssten etwa 245 000 ha Wald wieder aufgeforstet werden, was nahezu der Fläche des Saarlands entspreche. Die großen Schäden in den Wäldern hätten erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen für die Waldbesitzer. Der verfrühte Einschlag der Bäume, Vermarktungsschwierigkeiten beim Rohholz und sinkende Preise aufgrund der hohen Schadholzmengen ließen die Erträge einbrechen. Zusätzlich entstünden hohe Kosten für die Beseitigung der Schäden und die anschließende Wiederaufforstung der betroffenen Flächen.

Keine pauschalen Aussagen möglich

Angesichts der langen Produktionszeiträume in der Forstwirtschaft sei es allerdings eine Generationenaufgabe, die deutschen Wälder zukunftsfähig umzubauen, erklärt die Rentenbank. Herausfordernd gestalte sich der klimaangepasste Waldumbau vor allem deshalb, weil ungewiss sei, wie das Klima in 50 oder 100 Jahren tatsächlich aussehen werde.

Erschwerend komme hinzu, dass sich keine pauschalen Aussagen darüber treffen ließen, welche Maßnahmen im Hinblick auf den Waldumbau wirksam und sinnvoll seien. Vielmehr müsse dies für jeden Standort individuell bewertet werden. Für die Anpassung der Wälder an den Klimawandel bieten sich nach Ansicht der Rentenbank besonders Mischbestände aus trockenheitstoleranten Nadelhölzern und Laubhölzern an.

Bestände aus Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Ansprüchen hätten ein besseres Anpassungsvermögen. Beim Umbau des Waldes müsse aber auch die Wertschöpfungskette rund um den Rohstoff Holz berücksichtigt werden, heißt es in dem Agrar Spezial. Nur wenn aus dem Rohstoff zugleich eine entsprechende Wertschöpfung generiert werden könne, sei die Forstwirtschaft auch ökonomisch nachhaltig.

Wiederaufforstung nach Prioritäten

Laut Rentenbank sollte die Wiederaufforstung nach Einschätzung von Experten räumlich und zeitlich geordnet nach Prioritäten erfolgen. Dadurch könnten Humus- und Nährstoffverluste begrenzt, Erosionsschäden vermieden, eine standortgerechte Naturverjüngung integriert und die Kosten begrenzt werden.

Trotzdem müssten zur Wiederaufforstung der abgestorbenen Flächen Millionen von Bäumen nachgepflanzt werden. Die Kosten dafür schwankten aber abhängig von der Baumart, der vorgesehenen Anordnung der Pflanzen und den Umweltverhältnissen wie beispielsweise Licht, Bodenzustand und Wildbestand. In Deutschland werde bisher größtenteils auf Naturverjüngung gesetzt, wobei die Samen der umstehenden Altbestände die neue Generation des Baumbestands begründeten, erläutert die Förderbank.

Für die Wiederaufforstung der Schäden sei diese Methode aktuell jedoch nur eingeschränkt nutzbar, da die großen Kahlflächen eine möglichst schnelle Wiederaufforstung erforderten und gleichzeitig ein klimagerechter Waldumbau angestrebt werde. Die künstliche Verjüngung durch Pflanzungen sei hingegen teurer, da Jungpflanzen zugekauft werden müssten. Hinzu kämen die Personalkosten für die Pflanzung.

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