„Gestern“ noch gefeiert und gefördert als nachwachsender Energierohstoff, heute von der Politik fast schon auf die Reservebank geschickt: Holz aus deutschen Wäldern.
Wichtigstes Argument der Gegner einer energetischen Verwertung: Man dürfe den Bestand nicht übernutzen, sonst gehe das Holz und damit der C-Speicher im Wald zur Neige. Das sieht der Verband AGDW – Die Waldeigentümer völlig anders. Er widerspricht nun dem „Märchen von der Holzknappheit“.
Bitter: Nutzen weniger als nachwächst
„Wir nutzen im Rahmen unserer nachhaltigen Forstwirtschaft traditionell deutlich weniger Holz als nachwächst, das zeigt der deutliche Vorratsanstieg in den letzten Jahrzehnten“, so AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter. Er verliert anscheinend die Geduld mit verschiedenen Umweltverbänden und dem Umweltbundesamt. Diese argumentieren, dass die Holzvorräte und damit der CO2-Waldspeicher abnehmen würden.
„Doch das Gegenteil ist richtig, wie zuletzt die Zahlen der letzten Kohlenstoffinventur von 2017 gezeigt haben“, bilanziert Bitter.
Holzvorrat in Deutschland EU-weit am höchsten
Ihm zufolge ist der deutsche Holzvorrat allein zwischen 2012 und 2017 ist er um weitere 6 % angestiegen. Mit 3,9 Mrd. m³ Gesamtvorrat stehe im deutschen Wald mehr Holz als in jedem anderen Land der Europäischen Union.
„Daran ändern auch die aktuellen Waldschäden grundsätzlich nichts“, betonte der AGDW-Präsident. Obwohl es durch Dürre und Borkenkäferkalamitäten zu Vorratsverlusten auf großen Flächen komme, seien Waldumbau und Waldpflege weiterhin geboten. Bei diesen waldbaulichen Maßnahmen falle immer auch Energieholz an. „Wir brauchen die energetische Holzverwendung, um die Waldpflege zu fördern und das dabei anfallende Restholz angemessen und zugleich umweltfreundlich verwerten zu können“, erläuterte Bitter.