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Regeln endlich lockern

Wildschweinbestände im Rhein-Neckar-Kreis explodieren wegen ASP-Jagdverbot

In Schriesheim und Umgebung gibt es immer mehr Schwarzwild. Grund ist das Jagdverbot wegen der Schweinepest. Landwirte klagen über enorme Schäden.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach dem Fund eines mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) infizierten Wildschweins im Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg) im August 2024 gelten mehrere Allgemeinverfügungen, die das Gebiet in Sperrzone II (Infizierte Zone), Sperrzone I (Pufferzone) und Sicherheitszone samt Maßnahmen einteilen. In der Sperrzone II gilt u.a. ein absolutes Jagdverbot.

Und genau das hat nun sichtbar negative Folgen. Denn in den Wäldern und auf den Feldern in der Region sind immer mehr Wildschweine unterwegs. Sehr zum Leidwesen von Landwirten und Winzern, die über erhebliche Schäden klagen, berichtet der SWR. Äcker, Weinberge und Wiesen würden regelrecht verwüstet.

Die Jäger im Rhein-Neckar-Kreis fordern daher schnell eine Lockerung der strengen Jagdvorschriften, die wegen der Schweinepest in Hemsbach erlassen wurden. Denn trotz intensiver Suche in Nordbaden seien keine weiteren Kadaver entdeckt worden. Die Wildschweine müssten daher dringend wieder bejagt werden, heißt es.

Das berichten Praktiker

So berichtet der Winzer und Jäger Georg Bielig aus Schriesheim im SWR, dass Wildschweine im September in seinem Weingut in drei Nächten über 1.000 kg Merlot-Trauben gefressen hätten. Den Schaden beziffert er auf rund 17.000 €. Vor dem Jagdverbot habe es keine Ausfälle durch Wildschweine gegeben.

Auch Landwirte wie Michael Weinhold beklagen massive Grünlandschäden. Da die Schweine die Wiesen durchwühlt hätten, sei die Neuansaat zerstört worden. Der erste, ertragreichste Schnitt sei damit ausgefallen. Dadurch fehle Futter im Stall. Die Flächen seien nicht befahrbar und müssten eingeebnet werden. Der finanzielle Schaden liege bei mehreren Tausend Euro, sagt der Landwirt.

30.000 ha von Schwarzwildschäden betroffen

Stefan Ewald ist Jagdpächter in Schriesheim (Rhein-Neckar-Kreis). Die entstandenen Schäden machen auch ihm Sorgen. 30.000 ha sind entlang der Bergstraße betroffen. Die Wildschweinpopulation wachse und die Tiere würden immer mehr an Gewicht zunehmen, weil so viel Futter verfügbar sei. Weil man jetzt nicht eingreifen könne, rechnet Ewald auch im nächsten Jahr mit großen Problemen. Denn im Februar beginnt die Schonzeit, dann darf bis Juni ohnehin nicht mehr gejagt werden.

Auch Anwohner spüren den Populationszuwachs. Sie berichten, dass die Tiere sogar bis an die Häuser herankämen und man die Wildschweine nachts immer wieder höre.

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