Peter Tillmann ist Milchbauer aus Höxter in NRW. Zusammen mit seinem Vater bewirtschaftet er den Familienbetrieb mit 200 Milchkühen und 90 ha. Ein hoher Bürokratieaufwand, schwankende Preise und die Inflation belasten den Betrieb. Vor allem für alleinstehende Landwirte ist es schwierig, einen passenden Partner zu finden, der die Last teilen möchte, zeigt eine Reportage der Deutschen Welle (DW) über Zukunftsängste und die modern-altmodische Partnersuche.
Ein Familienbetrieb mit Tradition
Peter Tillmann hat nach der Schule eine Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen. Damit führt er das Familiengeschäft in der fünften Generation fort. Sein Wunsch: Auch seine Kinder sollen den Familienbetrieb einmal übernehmen. Doch das werde schwierig, wenn sich keine passende Partnerin findet.
Klassisch-modern: Partnersuche auf dem Land
Der Landwirt habe sich bereits an vielen Orten nach einer passenden Partnerin umgeschaut, erklärt DW. Egal ob Feste oder Feiern in den umliegenden Dörfern, oder die Suche im Internet – bisher konnte er keine passende Partnerin kennenlernen.
Tatkraft oder Leidenschaft?
Die Arbeits- und Aufstehzeiten für Landwirte sind nicht jedermanns Geschmack. Un nicht jeder Tag ist wie der andere. Die DW stellt die Frage in den Raum: „Lohnt sich dieser Aufwand?“
Familie Tillmann erzielt nach eigenen Angaben das meiste Einkommen über die Milch. Auch Brotweizen bauen sie auf ihren Feldern an. Sowohl Vater als auch Sohn errechneten damit einen jeweiligen Stundenlohn von 13 €. Aber: „Reicht das für eine Jungbäuerin?“
Leben auf dem Familienbetrieb – wie sieht Peter seine Zukunft?
Er habe sich schon als Kind für die Landwirtschaft interessiert und seinen Vater unterstützt, erklärt der Junglandwirt. Doch mit den Jahren frage sich er häufiger, ob er diesen Aufwand sein Leben lang und irgendwann auch ohne die Unterstützung des Vaters stemmen kann. Auch die Umstellung zum Bio-Betrieb vor wenigen Jahren hätte der Peter Tillmann, nach einigen Angaben, nicht ohne seinen Vater bewältigen können.
Liebesglück aus Bayern
Im Laufe der Dreharbeiten zur Reportage haben sich in Peters Leben Neuigkeiten ergeben. Bei einer Fortbildung lernte der Jungbauer Elisabeth aus Bayern kennen. Die Agrarökonomie-Absolventin stammt ebenfalls von einem landwirtschaftlichen Betrieb. Nun will das junge Paar in Höxter zusammenziehen.
„Es war überhaupt keine leichte Entscheidung“ erklärt Elisabeth in Interview. Sie würde nun viel Zuhause aufgeben. Auf dem eigenen Betrieb habe sie in den letzten Jahren selber viel aufgebaut. Auch die Familie wohnt bald nicht mehr um die Ecke.
Doch der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben, führte letztendlich zur Entscheidung, dem Heimatort den Rücken zuzukehren. Und bereits im nächsten Jahr soll es Nachwuchs bei den Junglandwirten geben.