Für den Herdenschutz hat der Haushaltsausschuss des Bundestages ein Bundesprogramm Wolf mit insgesamt 1,05 Mio. € bewilligt. Wanderschäfer sollen für Maßnahmen zum Schutz vor dem Wolf eine Prämie von 40 € pro Tier erhalten. Die entsprechenden Mittel soll der Bundestag in seinen abschließenden Haushaltsberatungen kommende Woche beschließen.
Die Agrarsprecherin der Linken, Dr. Kirsten Tackmann, kritisierte die Maßnahme als unzureichend und bezeichnete sie als „zynisches und vergiftetes Angebot“. Das Bundesprogramm werde ausschließlich für die Wanderschäfereien und nur für Schutzmaßnahmen gegen Wolfsübergriffe aufkommen, monierte Tackmann. Damit würden nur wenige Schäfereien von der Tierprämie von 40 Euro profitieren und auch nur, wenn das Geld für den Herdenschutz genutzt werde. „Würden Union und SPD es mit der Hilfe gegen die Armut in vielen Schäfereien wirklich ernst meinen, hätten sie statt eine Million 50 Millionen Euro für ein Bundesprogramm Weidetierhaltung beschließen müssen“, sagte sie. Tackmann forderte zusätzlich noch mindestens zwei Millionen Euro für ein Herdenschutzkompetenzzentrum. Noch habe die Koalition Zeit, das zu korrigieren, appellierte Tackmann.
Mit den angesetzten 1,05 Mio. € im Bundesprogramm Wolf und einer Tierprämie von 40 Euro ließen sich 26.250 Schafe vor Wolfsübergriffen schützen. Laut Statistischem Bundesamt gab es 2017 jedoch rund 1,6 Millionen Schafe in Deutschland. „Das entspricht 1,6 Prozent der Schafe insgesamt“, rechnet Tackmann. Das Geld der Koalition sie daher „weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein“.