Bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern liegt die SPD mit Abstand vorne. Laut vorläufigem Ergebnis kommt die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf 39,6 %. Die AfD wurde mit 16,7 % zweitstärkste Kraft. Die CDU errang 13,3%. Die Linke kam auf 9,9 %. Die Grünen lagen dem vorläufigen Ergebnis zufolge bei 6,3 % und die FDP kam auf 5,8 %.

Backhaus holt ein Rekordergebnis

Ein Rekordergebnis in Mecklenburg-Vorpommern fuhr unterdessen der seit 23 Jahren amtierende Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (SPD) ein. Mit 51,5 % der Erststimmen errang er im Wahlkreis Ludwigslust-Parchim das beste Ergebnis aller Kandidaten in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt damit auch vor Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die in Schwerin 46,4 % bei den Erststimmen für sich verbuchen konnte.

Wechsel in eine Bundesregierung unter Olaf Scholz?

Weil die SPD auch bei der Bundestagswahl gewonnen hat, stellt sich laut dem Nordkurier nun sogar die Frage, ob der SPD-Langzeit-Minister in Schwerin bleibt oder in die Bundespolitik wechselt. Auf die Frage des Nordkuriers, was er tun würde, wenn SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ihn anrufen würde, antwortete er: „Olaf, wir müssen in Ruhe miteinander reden.” Er könne aber keinen Termin mit Scholz bestätigen, heißt es weiter.

Backhaus zeigte sich in der Zeitung als demütig vor dem Wahlergebnis, weil er als Landwirtschafts- und Umweltminister „Menschen auch wehtun” habe müssen. Er agiert seit 1998 ununterbrochen als Minister in Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung. Anfangs war er dies nur für Landwirtschaft, seit 2007, mit der Zusammenlegung der Ressorts, auch für Umwelt. Er gilt als Dienst-ältester Minister Deutschlands.

Backhaus mischt bundespolitisch in der Agrarpolitik mit

Als einer der wenigen profilierten SPD-Politiker in der Agrarpolitik mischt Backhaus seit Jahren bundesweit mit. Auch bei den Koalitionsverhandlungen im Bund sprach Backhaus für die SPD 2018 ein Wort in der Agrarpolitik mit. Zuletzt hatte er beim Länderkompromiss für die Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) eine gemeinsame Position von SPD, CDU/CSU, FDP und Linken gegen die Grünen geschmiedet.