EU-Agrarpolitiker haben im Zusammenhang mit den Vorschlägen der Kommission zum Carbon Farming auf die gestiegene Gefahr des Landgrabbing hingewiesen.
Wie der Landwirtschaftsausschuss feststellt, dürfe das Risiko eines erhöhten Interesses außerlandwirtschaftlicher Akteure an Landflächen nicht außer Acht gelassen werden. Wenn die Kohlenstoffanreicherung im Boden monetär entlohnt werde, steige auch der Anreiz außerhalb der Branche, Landflächen in großen Mengen zu erwerben. Es sei daher entscheidend, dass die echten Land- und Forstwirte bei der Ausgestaltung entsprechender Regeln im Mittelpunkt stünden.
So sei es von entscheidender Bedeutung, dass alle von Land- und Forstwirten sowie Agrargenossenschaften bereits unternommenen Anstrengungen anerkannt werden. Nur so könnten Leistungen der Vergangenheit adäquat entlohnt werden.
Auch sollen gemäß dem Entwurf Aktivitäten im Zusammenhang mit der Eindämmung von Kohlenstoffemissionen in die Regelung zum Carbon Farming einbezogen werden. Zusätzliche Umweltleistungen sollen belohnt und bestehende Kohlenstoffbewirtschaftungssysteme beibehalten werden können.
Bauernverbände werben um Berücksichtigung der Landwirtschaft
Der Umweltausschuss wird seinen Entwurf am 2. Oktober abstimmen. Danach wird das Plenum über das Verhandlungsmandat des Parlaments befinden. Es steht den Umweltpolitikern dabei frei, die Stellungnahme der Agrarpolitiker zu berücksichtigen.
Genau hierzu fordern nun aber die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) auf. „Wir zählen auf die Unterstützung der Mitglieder des Parlaments, um sicherzustellen, dass die europäische Land- und Forstwirtschaft durch die Speicherung von Kohlenstoff in Böden und Biomasse Teil der Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels sein kann“, so die Dachverbände unmittelbar nach der Abstimmung im Landwirtschaftsausschuss.