Bekommen die Neuen Züchtungstechnologien in Deutschland endlich Rückenwind? In ihrer am Mittwoch beschlossenen Nationalen Sicherheitsstrategie hat die Bundesregierung jedenfalls „bessere Rahmenbedingungen für die Züchtungsforschung“ zugesichert. Und auch beim Thema Ernährungssicherung werden Pflöcke eingeschlagen.
„Wir werden unter anderem die Züchtung von klima- und standortangepassten, robusten und ertragreichen Sorten voranbringen“, heißt es in der, die das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen hat. Nach Ansicht der Regierung kann Deutschland hier in Europa eine Vorreiterrolle in der Forschung einnehmen. Allerdings fehlt eine klare Aussage zu den neuen Züchtungstechniken wie die Genschere: „Dabei werden wir auch die Chancen und Risiken von neuen Züchtungstechniken, zum Beispiel CRISPR/Cas, in den Blick nehmen“, erklärt die Bundesregierung dazu reichlich ominös.
Internationale Handelsverzerrungen abbauen
Zur „nationalen Agrarpolitik“ stellt die Ampel in dem mit „Stärkung der globalen Ernährungssicherheit“ überschriebenen Abschnitt fest, dass sie gezielt Maßnahmen ohne handelsverzerrende Wirkung implementieren werde, während sie sich zugleich für eine Fortführung des Reformprozesses der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zu wettbewerbskonformen Handelsbedingungen einsetzen werde. „Ebenso engagieren wir uns im Rahmen der WTO-Verhandlungen für die Begrenzung handelsverzerrender Subventionen“, heißt es weiter.
Zudem will sich das Bundeskabinett dafür einsetzen, dass Exportbeschränkungen unterlassen oder Käufe des Welternährungsprogramms (WFP) davon ausgenommen werden. Ebenso soll der Anbau von pflanzlichen Proteinen sowie die Nutzung regionaler Nährstoffkreisläufe global, in den G7 und der EU erhöht werden.
Ernährungssysteme krisenfester machen
Im Hinblick auf die globale Ernährungssicherheit betont die Bundesregierung die Bedeutung einer nachhaltigen Umgestaltung, die auch darauf abziele, dass lokale und regionale Agrar- und Ernährungssysteme unabhängiger von weltweiten Krisen und Konflikten seien und durch bessere Anpassung an die Klimakrise einen größeren Beitrag zur Ernährungssicherung der lokalen Bevölkerung leisten könnten.
Damit dies nicht in Protektionismus und die dadurch entstehenden Verknappungseffekte umschlage, will sich das Kabinett verstärkt für einen gleichberechtigten Handel und den Abbau von Handelsbeschränkungen einsetzen, einschließlich nicht-tarifärer Handelshemmnisse auf den globalen Agrarmärkten. Dazu gehörten auch eine Neuausrichtung der Lieferketten, der Ausbau einer nachhaltigen regionalen Produktion vor Ort und die Verringerung von Nachernteverlusten.