Der aus der Ukraine stammende mit Dioxin belastete Mais ist offensichtlich auch an Bio-Rinder, Schweine und Schafe verfüttert worden. Auch Kühe sollen den Futtermais erhalten haben, berichtet die ZEIT unter Berufung auf das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das zuständige Landesamt in NRW. Bislang war nur bekannt, dass ihn zahlreiche Bio-Hennenhalter über einen niederländischen Verarbeiter erhalten hatten. Ob Produkte der Tiere in den Handel gekommen sind, ist noch unklar. Bislang haben die Behörden nach eigener Auskunft nichts festgestellt, auch in der Vergangenheit nicht. Weitere Untersuchungen würden aber laufen. Der Handel versuche unterdessen anhand von Lieferlisten, die Läden ausfindig zu machen, die Produkte der Betriebe erhalten haben. Allerdings ist jetzt bereits alles verkauft. Unterdessen haben die Behörden die Sperrung für zahlreiche Hühnerhöfe wieder aufgehoben. In Nordrhein-Westfalen lagen die Dioxinwerte in den Eiern bei fast allen Betrieben unter dem zulässigen Grenzwert von drei Picogramm pro Gramm Fett. Wie die ZEIT aber weiter schreibt, wachse jetzt in der Bio-Branche die Befürchtung, dass der Dioxinskandal allen Anbietern schaden könnte. Das Bundesamt werfe der Branche bereits vor, zu langsam reagiert zu haben. So habe der brancheneigene Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (Kat) Informationen verspätetet an die Behörden weitergegeben. Der Verein bestreitet dies.
Hintergründe: Keine neuen Dioxinfunde; Bio-Eier weiter ausgelistet (17.5.2010) Bundesratsinitiative für schärfere Kontrollen auf Biohöfen (12.5.2010) Dioxinskandal: Haben die Behörden vertuscht? (11.5.2010)