Damit könnten die europäischen Landwirte ab der kommenden Kampagne rund 2,84 Mio. t mehr Milch produzieren, als nach der derzeitigen Beschlusslage vorgesehen ist; in Deutschland würden sich die Quoten um etwa 565 636 t erhöhen. Der Markt könne die zusätzlichen Mengen problemlos aufnehmen, heißt es in einem Bericht zu den Marktaussichten, den die Kommission zeitgleich mit ihrem Vorschlag veröffentlichte. Die Brüsseler Behörde erwartet, dass die Binnennachfrage nach Milch bis zum Jahr 2014 um fast 8 Mio. t zulegen wird. Davon führt sie 6,1 Mio. t auf einen Anstieg der Käsenachfrage und 1,75 Mio. t auf einen zusätzlichen Verzehr von Frischmilcherzeugnissen zurück. Angesichts der deutlichen Quotenunterlieferungen in einigen Mitgliedstaaten scheint eine Ausschöpfung der zusätzlichen Quotenmengen jedoch unwahrscheinlich. In der Kommission erwartet man, dass die EU-Milchproduktion nur um rund 1,2 % zulegt. Die Behörde geht davon aus, dass die geplante Ausweitung der Garantie-menge um 2 % gegenüber einem Festhalten am Status quo die Milchpreise bis 2014 um 4 % drücken wird. Im Vergleich zum derzeitigen Preisniveau prophezeit sie zwar einen nominalen Preisanstieg um 3 %; bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2 % entspräche das real aber einem Preisrückgang um 11 %. An diesem Montag wird die Kommission den EU-Agrarministern ihren Vorschlag präsentieren. Bei einer Aussprache im September dieses Jahres hatte eine überwältigende Mehrheit der Minister verlangt, die Quoten ab dem nächsten Milchjahr um mindestens 3 % aufzustocken. Nur Deutschland und vier weitere Mitgliedstaaten lehnten das ab. Staatssekretär Dr. Gerd Müller bekräftigte unterdessen die ablehnende Haltung der Bundesregierung. Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) übte scharfe Kritik am Kommissionsvorschlag.
top-Rind: Bauernkrieg in Südbayern eskaliert (17.12.07) Mehr dazu unter top-Rind: DBV kritisiert geplante Quotenerhöhung (13.12.07)