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Irrer Vorschlag?

Brandenburger AfD will ausländische Lebensmittel verbieten

Aufregung und Empörung im Handel: Ein AfD-Politiker will ihm vorschreiben, keine ausländischen Lebensmittel mehr anzubieten, wenn es die auch aus deutscher Produktion gibt.

Lesezeit: 2 Minuten

Um den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen, will der AfD-Abgeordnete Lars Hünich (53, früher Linke) vorschreiben, dass der Handel keine ausländischen Lebensmittel mehr anbieten darf, wenn es die auch aus Deutschland gibt. Das hat er am Mittwoch im brandenburgischen Landtag erklärt.

„Wir werden uns dafür einsetzen, dass Lebensmittel aus anderen Ländern zu bestimmten Zeiten nicht gleichzeitig angeboten werden dürfen. Das betrifft vor allem Erdbeeren und Spargel. Wir bauen hier Spargel an und verkaufen gleichzeitig anderen für 2,50 €. So doof muss man sein“, sagt der Dresdner Maschinen- und Anlagenmonteur.

Außerdem will seine Partei die Lebensmittel-Kennzeichnung umkehren, berichtet die Bildzeitung. Laut Hünich sollte nicht das regionale Produkt ausgewiesen werden, sondern das Produkt, das nicht aus Brandenburg, aus Berlin oder aus Deutschland kommt.

Kopfschütteln im Handel

Obwohl die Vorschläge jegliche Marktfreiheit ignorieren und als irre Einzelmeinung abgetan werden könnten, springt der Handelsverband Berlin-Brandenburg darauf an. Von „heller Empörung“ ist bei der Bild die Rede. Verbandschef Nils Busch-Petersen (62) stellt in der Zeitung klar: „Wer dem Handel vorschreiben will, was er anzubieten hat, möchte zurück in die Planwirtschaft. Das wird die Mehrzahl der Bürger nicht lustig finden.“

„Unfassbar“, nennt auch der deutsche Lebensmittel-Handelsverband den AfD-Plan. „Das ist reiner Nationalismus“, sagt Geschäftsführer Philipp Hennerkes (43), „wir verwehren uns gegen den Eingriff in unser Sortiment. Für uns zählt die Qualität, nicht die Herkunft der Ware. Auch Einkommensschwache müssen sich Spargel und Erdbeeren leisten können.“

 „Die Wünsche der Verbraucher sind der AfD völlig egal“, stellte Gordon Hoffmann (46, CDU) fest. „Die Leute wollen gute und günstige Lebensmittel. Wir sollten regionale Erzeuger unterstützen, aber wir dürfen nicht den Wettbewerb verhindern.“

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