Nicht nur Bauern, sondern auch Finanzinvestoren, Konzerne und Großbetriebe erhalten Direktzahlungen der EU. Vor allem in Ostdeutschland profitieren davon immer häufiger Landbesitzer, die mit der Scholle nichts zu tun haben, berichtet Spiegel Online. Das einströmende Geld habe dazu geführt, dass sich die Preise für Land in nur zehn Jahren verdreifacht haben.
Das Magazin nennt beispielhaft einige Firmen, die viele Direktzahlungen erhalten:
- Munich RE (Versicherung)
- Lürssen (Werft)
- Steinhoff Holding (Möbel)
- Zech-Gruppe (Immobilien, Deutsche Agrar Holding DAH)
- PAE Marktfrucht
- ATU Herzsprung Ackerbau und Tierzucht --> erhielt 448.571 Euro
- Schöllnitz Agrar
- "Zur Spetze" Agrarproduktionsgesellschaft
- SI norus Agrar AG
Insgesamt hätten die Betriebe im vergangenen Jahr 5.386.817 Euro aus Brüssel erhalten, mehr als 90 Prozent davon als Direktzahlungen.
Auch die Lürssen-Gruppe habe mit der LIRS Agrar- und Dienstleistungs GmbH mit Sitz im sachsen-anhaltinischen Möckern eine Tochtergesellschaft. Die Firma hat 2017 von der EU insgesamt 727.923 Euro erhalten, davon fast 95 Prozent Direktzahlungen.
Und die Steinhoff Familienholding hat laut Spiegel Online rund 20.000 Hektar Land. Neben 16 Biogas-Betreibern gehörten zu dem Firmengeflecht mindestens 15 Betriebe in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, mit Namen wie Landgut Bartow, Tier- und Pflanzenproduktion Felgentreu oder Pritzenower Biorind. Allein diese fünfzehn Betriebe hätten im vergangenen Jahr gemeinsam EU-Agrarzahlungen in Höhe von 3.677.748 Euro erhalten, mehr als 95 Prozent als Direktzahlungen.