Fast schien das Thema vom Tisch – weil praktisch gar nicht umsetz- und finanzierbar. Medienberichten zufolge besteht die EU-Kommission aber offenbar doch auf einen Sanierungszwang für Millionen von Immobilien, die schlecht isoliert sind. Das berichtet der Spiegel.
In einem Protokoll zur geplanten EU-Gebäuderichtlinie heißt es demnach, dass schlecht isolierte Gebäude als erste modernisiert werden sollen.
Alarmiert reagiert der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW): Für die Umsetzung seien Investitionen von 130 Mrd. € pro Jahr erforderlich. Zum Vergleich: Aktuell werden 50 Mrd. € in die energetische Sanierung investiert. Diese Kosten seien für Mieter, Wohneigentümer und Vermieter sozialpolitisch und gesellschaftlich nicht verkraftbar. Neben dem enormen finanziellen Aufwand ist auch gar nicht klar, woher die vielen Handwerker und Fachkräfte kommen sollen, die das umsetzen müssen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dementsprechend auch schon ein Protestschreiben des Verbandes erhalten.
Im Oktober erst hatten die EU-Institutionen nach empörten Reaktionen ihre Pläne verworfen. Auch die Bundesregierung hatte verpflichtende Sanierungen für einzelne Wohngebäude ausgeschlossen.