Die Bundesregierung nominiert Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) als deutschen Kandidaten für die Leitung der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO). Das hat das Bundeskabinett vergangene Woche entschieden.
Der Bewerbungsprozess läuft ab sofort. Die Wahl findet im November 2021 statt. Deutschland ist nach den USA zweitgrößter Geber der UNIDO. Die Organisation gilt als wichtiger Partner Deutschlands für globale Entwicklung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Entwicklungsländern.
Müller hat bereits vor geraumer Zeit angekündigt, bei der Bundestagswahl im nächsten Herbst nicht mehr antreten zu wollen. Der 65-jährige CSU-Politiker steht seit 2013 an der Spitze des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ). Zuvor war Müller acht Jahre Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL).
Schwerpunkte seiner Ministerzeit sind die Zusammenarbeit mit Afrika und dabei insbesondere die ländliche Entwicklung, die weltweite Ernährungssicherung mit der Zielsetzung „Eine Welt ohne Hunger“, ferner der internationale Klimaschutz sowie die Kooperation mit der Wirtschaft und die Berufsausbildung.
Am Wochenende geriet Müller in die Schlagzeilen der Bild am Sonntag. Einem Bericht zufolge habe Müller auf Auslandsflügen seine Ehefrau auf Staatskosten mitgenommen. Müller wies die Vorwürfe daraufhin als „völlig absurd“ zurück. Seine Frau habe alle Kosten, die dadurch entstanden sind, zu hundert Prozent privat bezahlt. Die Mitnahme des Ehepartners auf Auslandsreisen ist Bundesministern ausdrücklich erlaubt. Der Bild zufolge ist Müller aber der einzige amtierende Minister, der von der Möglichkeit Gebrauch macht.