Die chinesische Regierung hat angekündigt den europäischen Markt für Molkereiprodukte auf wettbewerbsverzerrende Subventionen zu untersuchen. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf das chinesische Wirtschaftsministerium am Mittwoch.
Einfuhrzölle möglich
Eine solche Untersuchung könnte Einfuhrzölle auf Milch, Käse und Butter aus der EU zur Folge haben. Anlass war eine Beschwerde der chinesischen Milchindustrie, so das Ministerium laut Reuters. China wird 20 Subventionsregelungen aus der EU prüfen, hieß es in einer Erklärung.
EU-Kommission gibt sich selbstbewusst
Ein Sprecher der EU-Kommission stellte mit Bezug auf die Ankündigung Chinas via X klar: Die EU-Kommission wird die Interessen die europäischen Milchwirtschaft selbstbewusst verteidigen.“
Laut der EU-Kommission exportierten europäische Molkereien 2023 Milchprodukte im Wert von knapp 1,7 Mrd. € nach China. Hinter dem Vereinigtren Königreich und den USA ist China der drittwichtigste Abnehmer für europäische Agrarerzeugnisse.
Milchindustrieverband besorgt
Der Milchindustrieverband (MIV) zeigte sich aufgrund der chinesischen Untersuchung besorgt. "Wir erwarten von der deutschen Bundesregierung und der Europäische Kommission, dass sie sich auf höchster Ebene für eine rasche Beilegung dieses Streits einsetzen", forderte ein Sprecher des MIV.
Deutschland werdeim Kontext der Untersuchung zwar nicht explizit genannt. "Nach Abschluss der Untersuchung im August 2025 sollen die Auswirkungen nach aktuellem Stand besonders Käseprodukte und Rahm betreffen. Dies könnte dann auch EU-weit gelten", erklärt der MIV weiter.
China fordert Rücknahme der Einfuhrzölle auf E-Autos
Am Dienstag hatte die EU-Kommission Einfuhrzölle auf chinesische Elektroautos leicht gekürzt. Den maximal möglichen Zollsatz senkte die Behörde von 37,6 auf 36,3 %. China forderte die EU jedoch auf, die Zölle komplet zurückzunehmen.
Die EU-Kommission hatte die Einfuhrzölle auf Elektroautos Anfang Juni verhängt. Daraufhin hatten chinesische Stellen bereits eine Untersuchung des europäischen Schweinemarktes angekündigt.