Durch die neue EU-Zulassungsverordnung, auf die sich die Agrarminister geeinigt haben, werde die Zahl der verfügbaren Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe erheblich eingeschränkt, kritisierte der DBV. Nach der neuen Verordnung sollen die Wirkstoffe nur noch nach ihren Stoffeigenschaften bewertet werden und nicht danach, ob bei ihrer Anwendung ein Risiko für Umwelt und Verbraucher besteht. Positiv beurteilt der DBV, dass mit den neuen EU-Regelungen eine Harmonisierung der Zulassung in drei europäischen Klimazonen erreicht werden soll. Dies sei ein wichtiger Schritt zu einem europäischen Binnenmarkt bei Pflanzenschutzmitteln.
Die Industrie zeigt sich aufgrund der Beschlüsse des Agrarministerrats besorgt. "Wir fürchten, dass weit mehr wichtige Mittel verloren gehen, als bisher bekannt", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar, Volker Koch-Achelpöhler. Die Industrie hat der EU-Kommission und Bundesagrarminister Horst Seehofer vorgeschlagen, eine Auswirkungsstudie zur geplanten Verordnung in Auftrag zu geben. "Für die Beratungen im EU-Parlament wäre eine konkrete Folgenabschätzung sehr wichtig, denn die Abgeordneten gehen mit ihren Forderungen noch weit über den Kommissionsvorschlag hinaus", so Koch-Achelpöhler. Die neue Pflanzenschutzverordnung muss noch vom EU-Parlament in zweiter Lesung verabschiedet werden.
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