In den vergangenen Wochen sind in vielen Regionen Deutschlands die Milchpreise auf ein Niveau zwischen 20 und 25 Cent zurückgefallen. DBV-Milchpräsident Udo Folgart sieht daher jetzt in erster Linie die EU-Kommission gefordert, zügig Maßnahmen zur Entlastung des Milchmarktes umzusetzen. "Die Kommission hat uns eine sanfte Landung versprochen", erinnerte Folgart. Die bereits beschlossenen Maßnahmen wie Intervention und Ausfuhrerstattungen müsse die Kommission seiner Meinung nach deutlich ausbauen. Darüber hinaus seien unmittelbar Konsum fördernde Maßnahmen notwendig. Hierzu gehörten die Gewährung von Beihilfen zur Verwendung von Milchpulver in Futtermitteln, aber auch die Unterstützung des Einsatzes von Butter zum Beispiel in Bäckereien oder in der Speiseeisherstellung. Konsequent dürften nur noch Milchprodukte in den Handel kommen, die auch aus Milch und nicht aus Imitaten hergestellt seien. Zudem erwartet Folgart von Brüssel ein breit angelegtes und schnell greifendes Schulmilchprogramm.
Angesichts der dramatischen Krisensituation, in der sich die Milchbauern befänden, sei es vollkommen unverständlich, weshalb die von Agrarkommissarin Fischer Boel angekündigten Finanzhilfen für den Milchbereich immer noch nicht positiv beschieden worden seien.
Doch auch die Bundesregierung müsse endlich konkrete Maßnahmen zur Existenzsicherung der Milchviehbetriebe umsetzen, wie z.B. eine deutliche Senkung des Agrardieselsteuersatzes, weitere Rentabilitäts- und Liquiditätshilfen sowie den Milchfonds, so der Vizepräsident des DBV.
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