In Deutschland nahm die Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen im letzten Jahr stärker zu als die heimische Produktion. Ein Grund hierfür ist die zunehmende Globalisierung des Ökolandbaus. "Die Beschaffung der Bio-Rohstoffe erfolgt weltweit", erläuterte gestern Heinrich Graf von Bassewitz, Vorsitzender des Fachausschusses Ökologischer Landbau beim Deutschen Bauernverband (DBV), auf der Biofach in Nürnberg. "Und die Erzeuger in anderen Ländern haben in der Regel niedrigere Standards und Produktionskosten." Damit Erzeuger hierzulande kostendeckend arbeiten könnten, müsste die heimische Öko-Branche mehr Produkte im "Bio-Plus-Segment" unterbringen. Zudem forderte Bassewitz eine verlässlichere Politik der Länder bei der Förderung des Öko-Landbaus und mehr Forschung für den Bio-Landbau, um die Produktivität zu verbessern. Potenzial für einen Ausbau des Bio-Landbau ist nach Ansicht von Öko-Landwirt Bassewitz vorhanden. 2010 wirtschafteten 5,9 % der deutschen Landwirte nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Weitere 4 % der Landwirte überlegten nach einer Erhebung des DBV eine Umstellung.
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