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In Israel werden Lebensmittel knapp

In Israel führen die anhaltenden kriegerischen und handelspolitischen Konflikte zu Engpässen bei ersten Grundnahrungsmitteln. Die dortige Regierung versucht gegenzusteuern.

Lesezeit: 3 Minuten

Die kriegerischen Konflikte im Nahen Osten nagen zunehmend an der Leistungsfähigkeit der israelischen Agrarwirtschaft. So hat unter anderem die Abriegelung des Gazastreifens nach dem Angriff der Hamas zu einem nie da gewesenen Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft geführt. Ein weiteres Problem sind die aufgrund der geopolitischen Konflikte zunehmenden handelspolitischen Auseinandersetzungen, etwa mit der Türkei. Als Reaktion auf die vom israelischen Landwirtschaftsministerium identifizierten Engpässe versucht die Regierung in Jerusalem nun, mit immer neuen zollfreien Einfuhrkontingenten gegenzusteuern.

Tomaten gehen aus

Besondere Sorgen macht sich die Regierung demnach vor allem im Hinblick auf die Tomatenversorgung. So wurde kürzlich die Eröffnung neuer zollfreier Einfuhrkontingente in Höhe von 5.000 t bis Ende September angekündigt. Bei Bedarf könne die Menge jederzeit erhöht werden. Die Angebotslage werde jedenfalls weiterhin überwacht, heißt es in der Erklärung.

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Begründet wird der Rückgang der Erntemenge bei Tomaten mit den außergewöhnlich hohen Sommertemperaturen und den daraus resultierenden Ernteeinbußen. Ein weiterer Grund sei der von der Türkei verhängte Lieferboykott gegen Israel. Als mögliche neue Herkünfte wurden eine Reihe von EU-Mitgliedstaaten genannt, unter anderem die Niederlande, Spanien, Ungarn und Rumänien, aber auch die Ukraine. Zuletzt angestiegen seien die Importe aus dem arabischen Nachbarland Jordanien. Darüber hinaus wurde von der Regierung eine Reihe von Förderprogrammen zur Stärkung der Tomatenproduktion im Inland in Aussicht gestellt.

Eierproduktion eingeschränkt

Aufgrund einer zuletzt deutlich verknappten Eiererzeugung wurden vom israelischen Agrarministerium, das seinen Sitz in der Hafenstadt Tel Aviv hat, zudem ein zusätzliches zollfreies Importkontingent von 45 Millionen Eiern erlassen, befristet bis Ende Oktober. Zuvor waren seit Jahresbeginn die zulässigen zollfreien Einfuhrmengen im zweistelligen Millionenbereich mehrfach angehoben worden. Auch hier soll das Kontingent bei Bedarf weiter erhöht werden, hieß es in der entsprechenden Ankündigung. Aktuell sei das Hauptproblem, dass ungefähr 70 % der israelischen Legehennen in Galiläa und auf den Golanhöhen gehalten würden. Laut dem Agrarressort entspricht dies etwa 73 % der gesamten nationalen Produktion.

Aufgrund der dortigen kriegerischen Spannungen mit Syrien und der Hisbollah im Libanon sei gerade dort die Eigenproduktion zunehmend eingeschränkt. Vogelgrippefreie neue Herkünfte hat das Ministerium unter anderem in Italien, Polen, der Ukraine, Spanien, Portugal und Bulgarien ausgemacht. Auch für Honig wurden in den letzten Monaten mehrfach die zollfreien Importmengen angehoben. Und zur Sicherung der Weizenversorgung hatte Israel bereits im Mai ein Abkommen mit Rumänien geschlossen.

Trotz einer hoch entwickelten Agrarproduktion hatte das nahöstliche Land bereits vor dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 bei vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen eine negative Handelsbilanz ausgewiesen. Gemäß dem Handelsministerium der Vereinigten Staaten hat Israel 2021 Agrargüter im Gesamtwert von umgerechnet rund 2,2 Mrd. € exportiert. Dagegen beliefen sich die Agrarimporte auf 8,1 Mrd. €. Ein Defizit besteht vor allem bei Getreide, Ölsaaten und Zucker.  

Trotzdem gilt die dortige Landwirtschaft als hoch entwickelter Wirtschaftszweig und agrartechnologisch weltweit führend. Das Land war bisher ein wichtiger Exporteur von Frischobst und -gemüse. Als schwierig gelten die geografischen Gegebenheiten in Israel. Mehr als die Hälfte des Territoriums ist Wüste. Entsprechend knapp sind die Wasserressourcen. Lediglich ein Fünftel der Landfläche ist von Natur aus ackerbaulich nutzbar.

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