Seit Jahren gibt es Diskussionen darum, ob die hohen Eiweißgehalte als Qualitätskriterien beim Backweizenanbau noch zeitgemäß sind. Nun kommt Bewegung in die Debatte. Auf der Grünen Woche in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) mit der Wertschöpfungskette Backweizen eine Erklärung unterzeichnet, in der sich die Branche verpflichtet, beim Backweizen Möglichkeiten auszuloten, weniger Stickstoffdünger einzusetzen.

Qualitätskriterien für Backweizen sollen erweitert werden

Mit einer Erweiterung der bestehenden Qualitätskriterien für Backweizen sollen Wege eröffnet werden, die weitere Einsparungen von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft möglich machen, heißt es in der Erklärung. Damit soll bis 2030 ein Beitrag geleistet werden, Treibhausgasemissionen, die aus der Stickstoffdüngung bei der Erzeugung von Backweizen resultieren können, weiter zu mindern.

„Manchmal sind es die kleinen Lösungen, die zum Großen beitragen. Mit weniger Düngereinsatz können wir beim Backweizen konkret Klimaemissionen sparen“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir bei der Unterzeichnung.

Anbauberatung für Landwirte

Die Maßnahmen der Initiative Backweizen adressieren beispielsweise Forschung zu alternativen, messbaren Qualitätskriterien von Backweizen, die Stärkung der Anbauberatung für Landwirtinnen und Landwirte und die Umsetzung backtechnischer Innovationen, teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium zu den Zielen mit. Zudem sollen erweiterte Qualitätskriterien Weizen, der derzeit mit geringerer Qualität eingestuft wird, einen höheren Wert geben.

Unterschrieben haben die Erklärung die vertretenden Verbände aus Landwirtschaft, Agrarhandel, Pflanzenzüchtung sowie von Mühlen und Backgewerbe und die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung. Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) teilte beim Nachrichtendienst X mit, er habe "aus Überzeugung" die Vereinbarung zur Erweiterung der Kriterien beschlossen, anhand derer künftig die Qualität von Backweizen bewertet werde.