Schweinemäster und Sauenhalter haben derzeit nicht nur unter dem ohnehin zum Jahresanfang typischen saisonalen Preistief für Schweinefleisch zu leiden, sondern spüren auch deutlich die Auswirkungen des Dioxinskandals, berichtet das Landvolk aus Niedersachsen. Dennoch dürften sich viele Mäster beim Ferkelkauf derzeit zurückhalten, da sie aufgrund der derzeitigen Marktverzögerungen ihre Ställe nicht rechtzeitig räumen können. Gleichzeitig verschlechtern sich die Vermarktungschancen für die Tiere. Denn mit jedem Tag, den die schlachtreifen Tieren nicht verkauft werden können, wachsen sie aus dem optimalen Gewichtskorridor hinaus. Das heißt, die Teilstücke entsprechen nicht mehr den modernen Verbraucheransprüchen. Gleichzeitig trifft die Vermarktungsverzögerung die Sauenhalter am härtesten, da sie nicht elastisch auf den Markt reagieren können, schließlich werden die Ferkel weiter geboren.
Die Kostenklemme für Schweinehalter verschärft sich, denn parallel zum Preisverfall für Ferkel und Mastschweine sind die Futter- und Energiekosten in der Erzeugung deutlich angezogen. So notieren Weizen, Mais, Raps und Soja derzeit weltweit auf Höchstniveau. Denn vor allem in den traditionellen Exportländern sind die Ernten geringer ausgefallen als zuvor, was die Preise aufgrund veränderter Handelsströme in die Höhe schießen ließ, erklärt der Bauernverband weiter. Gleichzeitig lassen die derzeitigen Wetterkapriolen auf der Südhalbkugel, wie die Überschwemmungen in Australien oder die Dürre in Argentinien, die Preise in Erwartung einer niedrigeren Ernte weiter steigen. Jetzt hoffen nicht nur die Schweinehalter, dass die letzten noch gesperrten Betriebe in Niedersachsen wieder freigegeben werden, damit auf dem Markt wieder Ruhe einkehrt. Denn Marktexperten bescheinigen Schweinefleisch auf den Märkten in Europa und weltweit eine gute Vermarktungslage mit stabilen Preisen, an die auch die niedersächsischen Erzeuger wieder Anschluss finden wollen.
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