Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich angesichts der anhaltenden Abholzung des Regenwaldes erneut ablehnend zu einer Unterzeichnung des EU-Handelsvertrags mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur geäußert, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Unter den derzeitigen Umständen könne sie sich nicht vorstellen, dass eine Unterzeichnung ein gutes Signal sei, sagte Merkel am Mittwoch nach Teilnehmerangaben in der Klausur der Spitze der Unionsfraktion in Berlin.
Merkel sagte in der Klausur nach Teilnehmerangaben auf Nachfrage, sie teile Geist und Intention des Abkommens. Bis zum kommenden Frühjahr - nach einer rechtlichen Prüfung und der Übersetzung - müsse aber über Klima- und Umweltschutz verhandelt werden. Auch dann bleibe die Lage in Europa aber angesichts der grundsätzlichen Haltung in etlichen Ländern schwierig.
Auch EU-Agrarminister sind sehr skeptisch
Ähnlich hatte sich zu Wochenanfang auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) beim EU-Agrarministerrat in Koblenz geäußert. Dass der Pakt ratifiziert werde, sehe sie noch nicht, sagte Klöckner dort. Alle EU-Agrarminister seien sehr skeptisch. In Südamerika würden Regenwälder für Ackerland gerodet, und europäische Landwirte müssten dann mit umweltschädlich produzierten Lebensmitteln konkurrieren. Eine stärker regionale Versorgung sei die Lehre aus der Corona-Krise, sagte Klöckner.