Der designierte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen stellt sein Team für die Ministeriumsleitung zusammen. Neue beamtete Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) soll dem Vernehmen nach Silvia Bender werden. Die Diplomagraringenieurin ist aktuell Staatssekretärin im Brandenburger Landwirtschafts- und Umweltministerium. Offiziell bestätigt ist die Personalie allerdings noch nicht.
Bender hat Erfahrung in der Agrarpolitik
Bender hatte im November 2019 auf Wunsch des dortigen Landwirtschaftsministers Axel Vogel ihr Amt in Potsdam angetreten und sich in dieser Funktion Anerkennung erworben. Zuvor war sie Abteilungsleiterin Biodiversität beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die 51-jährige Grünen-Politikerin ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Agrar- und Umweltpolitik unterwegs. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften mit dem Schwerpunkt Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Bonn war sie unter anderem beim Ökoanbauverband Bioland und später als Agrarreferentin bei der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen tätig. Bevor sie im Jahr 2017 zum BUND gewechselt ist, stand Bender in Diensten des Landes Rheinland-Pfalz. In der Berliner Landesvertretung vertrat sie die Belange des Mainzer Umweltministeriums.
Kasch verlässt das BMEL
Bender würde die Nachfolge von Beate Kasch antreten, die das BMEL nach dem Amtsantritt des neuen Ministers Özdemir verlassen wird. Die bisherige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte Kasch Anfang 2020 zur Staatsekretärin ernannt. Sie war auf Dr. Hermann Onko Aeikens gefolgt, der bereits unter CSU-Agrarminister Christian Schmidt Staatssekretär war.
Tidow folgt Flasbarth im BMU
Auch im Bundesumweltministerium (BMU) kommt es zu einem Wechsel auf der zweiten Leitungsebene. Im Haus der designierten Bundesumweltministerin Steffi Lemke von den Grünen soll Stefan Tidow beamteter Staatssekretär werden. Das hat der derzeitige Amtsinhaber Jochen Flasbarth am Dienstag bei Twitter bestätigt. Das SPD-Mitglied Flasbarth wird das Ressort nach dem Ministerinnenwechsel von Svenja Schulze (SPD) zu Steffi Lemke (Grüne) verlassen.
Ich freue mich sehr, dass die Wahl für meinen Nachfolger auf Stefan Tidow gefallen ist. Die Kolleg*innen im @BMU können sich mit @SteffiLemke als Ministerin und ihm als Staatssekretär auf ein Führungsteam freuen, das die Umweltpolitik engagiert voran treiben wird!
— Jochen Flasbarth (@JochenFlasbarth) November 30, 2021
Tidow ist derzeit Umweltstaatssekretär in Berlin. Diesen Posten hat der 54-jährige Grünen-Politiker seit 2016 inne. Bereits von 2003 bis 2007 war Tidow im Bundesumweltministerium tätig, unter anderem im Büro des damaligen Ressortchefs Jürgen Trittin. Dessen Abgeordnetenbüro leitete der gebürtige Hannoveraner nach seinem Wechsel in den Bundestag, wo er zunächst Referent der Grünen-Bundestagsfraktion war. Offen ist, ob es im Umweltressort künftig einen zweiten Staatssekretär geben wird, der für den Bereich Verbraucherschutz zuständig sein wird.
Flasbarth war bereits 2003 als Abteilungsleiter ins Bundesumweltministerium gekommen. Zuvor war er vier Jahre hauptamtlicher Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) gewesen. Von 2009 bis 2013 fungierte der SPD-Politiker als Präsident des Umweltbundesamts (UBA), bevor ihn die damalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks als Staatssekretär in ihr Ressort berief. Seither hat Flasbarth die Politik des Umweltministeriums maßgeblich geprägt. Das gilt auch für die Agrarpolitik.