Aus Protest gegen Pläne der französischen Regierung hatten die Bauern Anfang der Woche zur "Belagerung" von Paris aufgerufen. Mit Traktoren, Anhängern und weiteren Fahrzeugen kesselten sie die Hauptstadt ein. Ihre Forderungen: Bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Anders als in Deutschland ging es dabei mitunter auch rabiat zu.
Nach ersten massiven Protesten gab die Regierung in Paris bekannt, auf Steuererhöhungen zu verzichten und versprach den Landwirten zudem weniger Bürokratie und Widerstand gegen Mercosur. Die Proteste hatten sich vor allem an Plänen zur höheren Besteuerung von Agrardiesel entzündet.
Zum Mitte der Woche hatte die französische Regierung den protestierenden Landwirten weitere Zusagen gemacht. Nun soll es statt auf der Straße am Verhandlungstisch weitergehen. Agrar-Gewerkschaften rufen dazu auf, die Proteste vorläufig zu beenden.
Protest-Bewegung verändere sich nur
Statt zu blockieren, wolle man dann in den Ministerien und den örtlichen Behörden an den Punkten arbeiten, die von der Regierung angekündigt wurden, sagte Arnaud Gaillot von der Gewerkschaft Jeunes Agriculteurs (Junge Bauern). Die Bewegung höre aber nicht auf, sie verändere sich nur, so Arnaud Rousseau von der Gewerkschaft FNSEA.
Premierminister Gabriel Attal kündigte z.B. zusätzliche finanzielle Hilfen im Umfang von 150 Mio. € jährlich für Viehzüchter an. Zudem versprach er, dass in Frankreich keine Pflanzenschutzmittel verboten würden, die anderswo in der EU zugelassen seien.
Konkrete Verbesserungen will Jungbauer Gaillot bereits bei einer Agrarmesse Ende Februar sehen. Längerfristige Maßnahmen sollten bis Juni festgezurrt sein. Sollte dies nicht der Fall sein, werde man nicht zögern, erneut großflächig zu mobilisieren.