Die langjährige grüne Bundestagsabgeordnete Renate Künast hat ihren Rückzug aus der hohen Politik angekündigt. Medienberichten zufolge hat sie in einem Brief an Ihren Kreisverband Tempelhof-Schöneberg mitgeteilt, dass sie nicht für den nächsten Bundestag kandidieren werde, der im September 2025 gewählt wird.
In dem Schreiben heißt es wörtlich: „Es ist jetzt Zeit, um Platz für Jüngere zu machen.“ Künast will aber auf anderen Ebenen weiter politisch tätig bleiben. Sie wolle „schauen“, welche Aufgaben noch auf sie zukämen.
Seit 2002 im Bundestag
Künast gehört dem Bundestag seit 2002 für Bündnis 90/Die Grünen an. Bundesweit bekannt war die heute 68-jährige allerdings schon vorher. Im Zuge des BSE-Skandals übernahm sie 2001 nach dem Rücktritt von Karl-Heinz Funke im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder das Amt der Bundeslandwirtschaftsministerin. Teil der von ihr betriebenen Neuausrichtung war die Umbenennung des Agrarressorts in „Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft“.
Im Fokus ihrer Ministerarbeit stand die „Agrarwende. Das Reformpaket zielte auf eine Stärkung des Verbraucherschutzes, die Förderung der ökologischen Landwirtschaft sowie eine Ausweitung des Tierschutzes ab. Unter anderem wurde von Künast auch das sechseckige staatliche Bio-Siegel eingeführt. Im Jahr 2005 gab die Grüne ihr Ministeramt vorzeitig ab und wurde Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Bundestag. Dieses Amt hatte sie bis 2013 inne.
Ernährungssicherung und Agrarpolitik
Im aktuellen Bundestag ist Künast agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion und Mitglied im Ernährungsausschuss und im Wahlausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss.
Wie die Tagesschau berichtet, will sich die Grünen-Politikerin in der Zeit bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag unter anderem mit der Ernährungssicherung beschäftigen. „Können wir uns auf Importe getrost weiter verlassen, oder werden die Importe aufgrund Klimaänderungen und geopolitischer Umbrüche nicht mehr kommen beziehungsweise extrem teuer sein?“, heißt es dazu in ihrem Brief. Akzente will sie auch noch bei der Agrarpolitik setzen und die weitere Ausrichtung auf Klima-, Arten- sowie Boden- und Gewässerschutz vorantreiben.