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Seehofer will geheim und einzeln verhandeln

Bei dem geplanten Milchgipfel wird es nicht um Preisverhandlungen gehen. Das erklärte Bundesagrarminister Horst Seehofer am Wochenende.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Milchgipfel soll ausschließlich Strukturfragen, also die Organisation der Milchwirtschaft und den Umgang mit der Milchquote der EU beraten. Termine und Orte der Zusammenkünfte sollen geheim bleiben. Für Donnerstag sollen aber Gespräche mit den Bauern anstehen. Wie außerdem bekannt wurde, will der Minister die Beteiligten zunächst nicht an einen Tisch holen. Vielmehr wolle er über die Woche verteilt getrennt mit Vertretern von Landwirten, Milchindustrie und Einzelhandel reden, sagte eine Sprecherin am Samstag in Berlin. "Wenn notwendig, wird es dann übernächste Woche noch ein Treffen gemeinsam mit allen Verbänden geben." Bisher war stets von einem Milchgipfel mit allen gesprochen worden. Gleichzeitig beruhigte der Minister die Verbraucher. Laut der "BZ am Sonntag" erwarte er zwar, dass die Kosten für Lebensmittel weiter steigen. Allerdings gehe er angesichts des scharfen Wettbewerbs von einem mäßigen Anstieg aus. "Also deutlich weniger als die heutige Inflationsrate von 3 %, die ja besonders durch hohe Energiepreise entsteht", erklärte der CSU-Politiker. Ein fairer Milchpreis sei bestimmt kein Inflationstreiber, sagte Seehofer. Zudem wollten die Verbraucher nach allen Umfragen für die Landwirtschaft einen fairen und kostendeckenden Preis.


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Protest vor Molkerei in Karstädt


Unterdessen kamen am Freitagabend mehr als 100 Landwirte und Sympathisanten auf dem "Platz der Milch" vor der Molkerei Karstädt zusammen, um den aktuellen Stand der Dinge auszuwerten. Wie die Schweriner Zeitung berichtet, zeigten sich die Milchviehhalter weiter kämpferisch. Man dürfe sich "nicht einlullen lassen" von dem, was jetzt hinter den Kulissen passiere, forderte Peter Guhl vom BDM-Landesteam Mecklenburg-Vorpommern. "Wir brauchen eine flexible Mengensteuerung bei der Milch, wenn wir auf Dauer einen vernünftigen Preis bekommen wollen. Und: Wenn bis Monatsende zur Preisgestaltung keine Ergebnisse vorliegen, werde man wieder Traktoren auffahren lassen. "9,3 Cent mehr für den Liter Milch kommen jetzt täglich vom Handel in der Molkerei an. Wir werden bis zum Herbst bei einem Auszahlungspreis von 40 Cent liegen. Für Mai bekommen wir 32 Cent, für Juni gab es noch keine Aussage", wertete Barbara Willer, Agrarchefin aus Dambeck und Beiratsmitglied der Hansano-Molkerei, ein Gespräch mit der Geschäftsführung in Upahl aus. Zugleich appellierte sie an die Milcherzeuger, Eigendisziplin zu üben und nur soviel Milch zu liefern, wie die Quote es zulasse, um selbst einem Zuviel an Milch auf dem Markt und einem Preisverfall entgegenzuwirken.


Solidaritätsfete mit Schaber


Am Tag darauf trafen sich Landwirte mit Gleichgesinnten aus den Kreisen Düren und Daun sowie aus dem Rhein-Erft-Kreis in Keldenich zur "Solidaritätsfete". Zu den 200 Gästen zählten auch BDM-Vorstandsvorsitzender Romuald Schaber und BDM-Beiratsmitglied Oliver Grommes. Schaber resümierte: "Wir haben durch die Aktionen in den vergangenen Wochen die Machtverhältnisse verschoben. Nun müssen wir dranbleiben und weiter Druck machen." In zwei Monaten, so hofft der BDM-Vorstandsvorsitzende, könne dann endlich das Ziel erreicht sein, das da lautet: "Stabile, angemessene Milchpreise für die Milchbauern, gekoppelt mit einer Systemverschiebung", zitiert der Kölner Stadtanzeiger. Die anwesenden Landwirte sind allerdings besorgt: "Nach einer ersten erfreulichen Phase brach das böse Erwachen wieder über uns herein." Besonders schwierig empfinden die Verantwortlichen die Lage, da der größte Produktanbieter, Aldi, bisher nicht so mitgespielt habe wie die anderen Handelsketten. Sowohl Romuald Schaber als auch der Ortslandwirt waren sich aber sicher: "Der ganze Prozess braucht Zeit. Die politische Seite muss geregelt werden."


BDM verhandelt über Möglichkeiten verschiedener Mengensteuerungsmaßnahmen


Der BDM hat heute anlässlich der erneuten Preissenkungen einzelner Handelsketten in der vergangenen Woche noch einmal auf die Verantwortung der Marktpartner der Milchbranche hingewiesen. Hauptverantwortung für die Umsetzung eines fairen Erzeugerpreises haben demnach die Molkereien. Allerdings hätten sich die Molkereien seit Beendigung des Lieferstopps wenig konstruktiv gezeigt, kritisiert der Verband. Statt die Signale des Lebensmitteleinzelhandels positiv für neue Preisverhandlungen zu nutzen, habe man lediglich diskutiert, warum die versprochenen Preiserhöhungen nicht vollständig bei den Erzeugern ankommen können. Der BDM stellt klar, dass es für einen nachhaltig besseren Erzeugerpreis mehr als kurzfristiger Preissignale des Lebensmitteleinzelhandels bedarf. Wichtig sei hierfür, dass die Angebotsmenge flexibel an die Nachfrage angepasst werden kann. Hier sei die Mitarbeit der Molkereien gefordert. Aus diesem Grund finden laut dem Milcherzeugerverband zur Stunde Gespräche zwischen der Geschäftsführung des Milchindustrie-Verbands MIV und dem Vorstand des BDM statt, in denen die denkbaren Möglichkeiten verschiedener Mengensteuerungsmaßnahmen erörtert werden.


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