Mehr als drei Viertel der europäischen Landwirte sind auf Hilfe angewiesen, wenn sie die Subventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beantragen. Dabei setzen sie vor allem auf Bauernverbände, private Beratungsunternehmen und die Offizialberatung.
Das ergab eine Umfrage der EU-Kommission, die fast 27.000 Teilnehmer beantworteten – fast alle (97 %) waren nach eigenen Angaben Landwirte. Interessiert konnten zwischen dem 07. März und dem 08. April abstimmen.
So viel Zeit kostet die GAP
Für die Arbeiten rund um den GAP-Antrag braucht ein Drittel der Landwirte mehr als 6 Tage pro Jahr. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, 3-6 Tage für die Antragstellung zu benötigen.
Damit Landwirte den GAP-Gelder beantragen können, müssen sie Daten erheben, diese erfassen und schließlich den Antrag selbst korrekt ausfüllen und zur jeweiligen Zahlstelle senden.
Ärgerliche Doppelarbeit
44 % der Befragten gaben in der Umfrage an, die selben Daten mehrmals an verschieden Stellen berichten zu müssen – zum Beispiel an das Finanzamt, im GAP-Antrag und im Rahmen der Dünge- und Pflanzenschutzaufzeichnungen. Mehr als die Hälfte musste das jedoch noch nicht.
Was nun?
Die Daten stammen aus einer ersten Analyse der Umfrageergebnisse, die die EU-Kommission Mitte April veröffentlicht hat. Für die zweite Jahreshälfte hat die Kommission eine detailliertere Analyse angekündigt.
Die Umfrage war laut der EU-Kommission ein Teil ihrer Initiative die Bürokratie für Landwirte zu verringern.
Wer hat abgestimmt?
Von den 26.886 Teilnehmern gaben 81 % an, Landwirte zu sein, die einen GAP-Antrag stellen. 16 % waren Landwirte ohne GAP-Förderung und due restlichen 3 % waren Berater und andere Berufsgruppen. 20 % der Teilnehmer kam aus Spanien, 17 % aus Deutschland, 12 % aus Portugal, 10 % aus Frankreich und 9 % aus Österreich.
39 % der Teilnehmer bewirtschaften auf ihrem Betrieb 5-50 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. 19 % bewirtschaften 51-100 ha und ein Viertel der Befragten bewirtschaftet 101-500 ha.
Ihre Meinung ist gefragt!
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