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Sonnleitner präsentiert Erntebilanz 2009

Die deutschen Ackerbauern haben die Getreideernte, mit Ausnahme einiger Höhengebiete, weitgehend abgeschlossen. Insgesamt fiel die Ernte 2009 mehr als zufrieden stellend aus. Doch wird die Freude an guten Ernteerträgen durch massiv gesunkene Erzeugerpreise für Raps und Getreide aufgehoben.

Lesezeit: 4 Minuten

Die deutschen Ackerbauern haben die Getreideernte, mit Ausnahme einiger Höhengebiete, weitgehend abgeschlossen. Insgesamt fiel die Ernte 2009 mehr als zufrieden stellend aus. Doch wird die Freude an guten Ernteerträgen durch massiv gesunkene Erzeugerpreise für Raps und Getreide aufgehoben. Hinzu kommen Kostenbelastungen für diese Ernte durch extrem gestiegene Düngemittel- und Energiepreise, so dass die Ernte 2009 nicht kostendeckend erzeugt werden konnte. Das stellte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner auf der Pressekonferenz zur Erntebilanz 2009 fest.




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Die Getreidepreise erreichen mittlerweile historische Tiefstände. Zu den deutlichsten Verlierern gehört die Braugerste, die gegenüber dem Vorjahr 45 % im Preis verlor und derzeit nur zu 107 Euro pro Tonne verkauft werden kann. Auch der Brotweizen liegt mit 105 Euro pro Tonne rund 36 % unter dem Vorjahrespreis. "Diese preisliche Entwicklung macht deutlich, dass die vergangenen Monate eine Lehre im Hinblick auf das Risikomanagement in der Landwirtschaft gewesen sind", betonte Sonnleitner. Die Entwicklungen auf den volatilen Märkten verlangten von den Landwirten, zunehmend Risikovorsorge zu betreiben.

Die Politik müsse dabei aber begleitend helfen. Es gebe ein Bündel von Möglichkeiten im Risikomanagement, um die Folgen von Klimawandel und Preisschocks bei Produkt und Betriebsmitteln abzumildern.


Durch bereits vor der Ernte abgeschlossene Verträge über den Getreideverkauf konnten die Vermarktungsrisiken verringert werden. Landwirtschaftliche Betriebe, die bereits im vergangenen Jahr solche Vorkontrakte abgeschlossen hätten, erzielten deutlich höhere Preise als diejenigen Betriebe, die zu Tagespreisen aus der Ernte heraus verkauften.


Sonnleitner forderte die Bundesregierung auf, für die Landwirtschaft eine steuerfreie Risikorückstellung zu schaffen. Dieses Instrument versetze den Landwirt in die Lage, effektive Eigenvorsorge zu betreiben. In guten Zeiten könne ein Teil der Erlöse zurückgelegt werden, in schlechten Zeiten stehe diese Rücklage zur Verbesserung der Liquidität zur Verfügung. 




Die Erträge



Die Getreideernte 2009 fiel mit 49,9 Mio. t niedriger aus als im Vorjahr, allerdings lag die Erntemenge um 8 % über dem langjährigen Mittel. Weiterhin sind erhebliche regionale Ertragsunterschiede zu beobachten. Auch die Qualitäten sind insgesamt zufriedenstellend, trotz Frühsommer-Trockenheit und einer immer wieder durch Niederschläge unterbrochenen Ernte.

 Für die einzelnen Getreidearten ergibt sich derzeit folgendes Bild:




Die Erntemenge von Wintergerste liegt bei rund 10 Mio. t und damit um 6,8 % über der Ernte des Vorjahres. Grund dafür ist ein Anstieg der Anbaufläche um 2,3 % auf 1,46 Mio. ha. Auch die Hektarerträge liegen mit 68,3 dt/ha über denen des Vorjahres. Die Qualitäten sind durchgehend gut; allerdings litten die Partien zu Beginn der Ernte, so dass ein großer Teil der Wintergerste kostenaufwendig getrocknet werden musste.

 Beim Winterraps konnte durch eine Steigerung der Anbaufläche um 6,5 % auf 1,45 Mio. ha eine Erntemenge in Höhe von 5,93 Mio. t erreicht werden, die somit um 15,5 % über dem Vorjahr liegt. Im Bundesdurchschnitt liegen die Erträge mit 40,8 dt/ha um 8,3 % über dem Vorjahresniveau. Die Qualitäten sind gut bei überdurchschnittlichen Ölgehalten von 43 bis 44 %.

 In diesem Jahr wurde deutlich weniger Sommergerste angebaut. Aufgrund der Preisrückgänge schränkten Anbauer die Braugerste, dem wesentlichen Verwendungszweck der Sommergerste, um 17,6 % auf nunmehr 448.100 ha ein. Die Erträge liegen mit 49,5 dt/ha um 3,6 % über dem Vorjahr. Insgesamt wurde eine Erntemenge von 2,2 Mio. t eingefahren. Die Qualitäten der Braugerste sind deutschlandweit hervorragend.

 Bei der Hauptgetreidefrucht, dem Winterweizen, wurde die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 % auf 3,2 Mio. ha ausgedehnt. Die Erntemenge mit 25,7 Mio. t erreicht das gute Vorjahresniveau. Der durchschnittliche Ertrag liegt 2009 mit 80,4 dt/ha um 1,1 % unter dem Vorjahr. Die Qualitäten sind insgesamt zufriedenstellend, auch wenn teilweise von schwächeren Proteingehalten berichtet wird. 

 Die Erntemenge des Roggens, der Getreideart vor allem der leichten und sandigen Böden, erreicht eine Höhe von 3,9 Mio. t und übertrifft das Vorjahresniveau um 4,7 %. Auch der Ertrag mit 53,8 dt/ha liegt über den Werten vom Vorjahr. Trotz des wechselhaften Wetters ist die Qualität in der Regel gut und weist meist gute Backqualitäten auf. 



Auch wenn die Erträge je Hektar der Getreideernte 2009 im Bundesdurchschnitt zufriedenstellend ausfallen, gibt es in einigen Regionen Deutschlands erhebliche Abweichungen. Kleinräumig stark unterschiedliche Niederschlagsverteilungen und wechselnde Bodenverhältnisse verursachen größere Ertragsschwankungen.



BBV: "Getreidebauern schreiben rote Zahlen" (Getreidetelegramm, 20.8.09)


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