Bundesumweltministerin Svenja Schulze will in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ vorlegen. Für ein Glyphosat-Verbot will sie aufs Tempo drücken. Den Verzicht auf Fleisch hält sie aus Tierschutzgründen für richtig.
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor dem Aussterben der Bienen gewarnt. „Das ist doch ein Horrorszenario, wenn da bald nichts mehr brummt!“, sagt sie der Wochenzeitung Die Zeit. Sie plane in den ersten 100 Tagen ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“, kündigte Schulze an.
Schulze will außerdem ein schnelles Verbot von Glyphosat durchsetzen. Ein europaweites Verbot des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat sei zwar durch den ehemaligen Agrarminister Christian Schmidt noch verhindert worden. Allerdings sei dies „ein Bumerang“, wiederholte Schulze in dem Interview eine Aussage, die sie vergangenen Freitag bereits bei ihrer Regierungserklärung im Bundestag gesagt hatte. „Wir wollen das Mittel nicht mehr. Wir haben im Koalitionsvertrag festgelegt, dass wir aus der Glyphosat-Nutzung aussteigen“, sagte sie.
Schulze verzichtet auf Fleisch
In dem Interview verriet sie weiter, dass sie nur Bio-Eier esse. „Ich habe mir Haltungsmethoden von Tieren angesehen und danach entschieden, dass ich nie wieder etwas anderes esse als Bio-Ei“, sagt sie. Sie achte außerdem darauf, „Eier von Anbietern zu kaufen, bei denen sichergestellt ist, dass die männlichen Küken nicht im Schredder landen“. Schulze ernährt sich seit ihrer Kindheit vegetarisch. „Ich esse schon lange kein Fleisch mehr“, so die Ministerin. Bei ihr sei das eher eine „instinktive Rebellion“ gegen die Eltern gewesen, „die sehr gerne und viel Fleisch gegessen haben“. Heute aber hält sie den Verzicht auf Fleisch auch aus Tierschutzgründen für richtig.