Der designierte FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat bestätigt, dass er Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz bleiben will. „Es ist nichts Außergewöhnliches, dass Regierungsmitglieder auch hohe Parteiämter bekleiden“, sagte Wissing in einem Interview mit der Zeitung Die Welt. Er traue sich zu, beide Aufgaben unter einen Hut zu bringen, so Wissing weiter.
Die Themen, die in Berlin aufgearbeitet werden müssten, seien keine anderen als die, mit denen er sich in Rheinland-Pfalz befasse, führte Wissing weiter aus. Vorrangig gehe es ihm derzeit um die Frage, was die FDP zur Bewältigung der Wirtschaftskrise beitragen könne. Mitnehmen nach Berlin will er aber auch agrarpolitische Themen. „Wie wollen wir mit Tieren umgehen, und warum kommen wir beim Tierschutz nicht voran?“, fragte Wissing. Auch auf die zunehmende Spaltung von Stadt und Land wolle er klare Antworten geben. „Da haben wir gute Vorschläge, die aber noch sichtbarer werden müssen“, sagte Wissing.
Zu möglichen Regierungspräferenzen nach der Bundestagswahl 2021 hält Wissing, der in Rheinland-Pfalz auch stellvertretender Ministerpräsident in einer Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen ist, bedeckt. „Ich halte nichts davon, jetzt über Koalitionspräferenzen zu spekulieren“, sagte er. Für ihn sei die Frage immer: „In welcher Konstellation kann man zu welcher Zeit den größten Mehrwert für ein Land generieren?“.
Am Montag hatte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner den Rheinland-Pfälzer Wissing als neuen Generalsekretär der Partei vorgeschlagen. Die Personalentscheidung soll auf dem Bundesparteitag der FDP im September fallen. Wissing soll die amtierende Generalsekretärin Linda Teuteberg ablösen, diese will zum Parteitag im September zurücktreten.
Wissing ist Jurist und hatte 2016 die Leitung des Mainzer Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau übernommen. Er stammt aus einer Winzerfamilie und ist bereits seit 2013 ist Mitglied des Präsidiums der FDP.