Der EU-Geflügelfleischmarktzeigt nach den Turbulenzen durch die Pandemie, den Folgen des Ukrainekrieges und den zahlreichen Geflügelgrippefällen wieder deutlich erholt. Den jüngsten Schätzungen der EU-Kommission zufolge soll die Produktion wieder an die Zahlen des Jahres 2020 anknüpfen.
Polen bleibt trotz reduzierter Erzeugung mit rund 20 % Marktanteil der größte Produzent in der EU. Deutschland folgt bei steigenden Mengen an zweiter Stelle mit rund 12 % Marktanteil. Spanien, Frankreich, die Niederlande und Italien folgen dicht. Insgesamt werden in den genannten sechs Ländern etwa 70 % des EU-Geflügelfleisches erzeugt.
Verbrauchsteigt wieder
Der bisher stagnierende Verbrauch zeigt deutliche Aufwärtstendenzen. Im Vergleich zu den übrigen Fleischarten ist Geflügel sehr preiswert und besitzt ein gutes Image beim Verbraucher. Daher wird auch für das Jahr 2024 mit weiter steigenden Verbrauchsmengen gerechnet.
Der EU-Handel mit Drittändern lässt nach. Die Exporte bleiben unter der Marke von 2 Mio. t. Dazu trägt die rückläufige Nachfrage aus den afrikanischen und arabischen Ländern bei. Ein Exporthemmnis sind u.a. die Importsperren einiger Länder wegen der Geflügelgrippe. Dagegen nehmen die EU-Ausfuhren nach Großbritannien deutlich zu, während im Gegenzuge die britischen Lieferungen rückläufig sind.
Auf der EU-Importseite bleibt Brasilien an führender Stelle, während sich die argentinischen Lieferungen halbiert haben. Die zu Sonderkonditionen gewährten Abgabe-freien Einfuhren aus der Ukraine haben beachtlich zugelegt.