Schlachter klagen über Probleme, ihre aktuellen Einstandspreise für weibliche Schlachtrinder beim späteren Verkauf der Hälften und Teilstücke weiterzureichen. „Vollfleischige Färsen bereiten dabei die gleichen Probleme wie schwere Metzgerbullen“, sagt ein Branchenkenner.
Dagegen laufe der Schlachtkuhmarkt immer noch rund. In der Tat: Das kleine Angebot reicht gerade so aus, um die Nachfrage zu decken. Die Erzeugerpreise tendierten deshalb bis zuletzt stabil bis fest.
Preise für Schlachtkühe
Laut der amtlichen Preisnotierungen wurden seit Beginn des laufenden Jahres bis Anfang März rund 146.000 Kühe in Deutschland geschlachtet und nach Handelsklassen abgerechnet. Das waren 0,6 % weniger als in der gleichen Zeit des vergangenen Jahres – und schon damals waren Schlachtkühe knapp. Bleibt es so?
Auf diese Frage geben die meisten Analysten nur vage Antworten. Normalerweise müssten die Anlieferungen vorerst eher klein bleiben und später sogar abnehmen, wenn die Weidesaison beginnt. Aber die Milcherlöse haben zuletzt spürbar nachgegeben. Der eine oder andere Betriebsleiter überlegt deshalb und wegen Kosten für Futter, Energie usw., ob man leistungsschwache Tiere nicht doch schon schlachten lassen sollte. Falls es verbreitet dazu käme, könnten die Schlachterlöse zeitweilig sogar etwas schwächeln.
Selbst ausgemachte Pessimisten erwarten allerdings keinen Preissturz ins Bodenlose. Denn abgesehen von eventuellen Verkaufswellen wird das Schlachtkuhangebot begrenzt ausfallen. Außerdem sind Verarbeitungskühe nach wie vor gefragt. Auch an den Fleischtheken des LEH greifen etliche deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher mittlerweile lieber zum vermeintlich preiswerten Kuhfleisch als zum „teuren“ Bullen- oder Färsensortiment.