Der jüngste Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) zur globalen Versorgungslage im Getreidesektor weist zwar eine höhere Erzeugung aus, aber die Verwendung nimmt ebenfalls zu. Eine größere Weizenernte wird durch den noch höheren Verbrauch mehr als wettgemacht. Im Falle der Maiserzeugung wird von einem geringeren Ernteergebnis zum Vormonat ausgegangen, während der Verbrauch angehoben wurde. Damit fällt die bisher als gut durchschnittlich angesehene weltweite Maisversorgung zurück.
Deutlich mehr Getreide international gehandelt
Für die Preisbildung ist insbesondere die Versorgungsentwicklung in den bedeutenden Ex- und Importländern von Interesse. Dabei ist festzustellen, dass der Handelsumfang zugenommen hat. Die Folgen zeigen sich in einem Abbau der Endbestände insbesondere in den Exportländern. In den Einfuhrstaaten ist ebenfalls ein leichter Rückgang der Bestandsvorräte erkennbar, weil die bisher hohen, aber fallenden Preise zu einer zurückhaltenden Einfuhrpolitik geführt haben.
Beiden wichtigsten Weizenexporteuren (Argentinien, Australien, Kanada, EU-27, Russland, Ukraine) fallen die Überlagerungsbestände auf 40 Mio. t (Vorjahr 46 Mio. t). Zu den Weizenimporteuren gehören 15 Staaten mit Schwerpunkt in Nordafrika, Naher Osten sowie ostasiatischen Länder, deren Vorratsbestände um rd. 10 Mio. t kleiner ausfallen als im Vorjahr.
Die weltbedeutenden Maisexporteure sind Argentinien, Brasilien, Südafrika, Ukraine und Russland, deren Endbestände von vorjährigen 18,6 auf 13 Mio. t niedriger eingestuft werden. Dem stehen die großen Maisimportländer wie EU, Japan, Mexiko, Südkorea und Ägypten gegenüber mit rückläufigen Beständen auf aktuelle 18 Mio. t (20 Mio. t im Vorjahr).
Erste Anzeichen für stabilere Preise
Die Gegenüberstellung zeigt, dass die in hohem Maße preisbedeutsame Versorgungsentwicklung in den führenden Ländern mit ausgeprägten Getreidehandel durchaus kritisch anzusehen ist. Hinzu kommt, dass nach heutigen Kenntnisstand die kommende Ernte keine überdurchschnittlichen Ergebnisse erwarten lässt. Eine ungebremste Fortsetzung fallender Preise ist eher unwahrscheinlich. Die ersten Stabilisierungen haben bereits stattgefunden. Das zukünftige Preisniveau bleibt jedoch vorerst offen.