Die Getreideernte in der EU wird 2024 voraussichtlich geringer ausfallen als noch vor einem Monat erwartet. Nach Angaben der EU-Kommission dürften in der EU-27 knapp 274 Mio. t Getreide zusammenkommen. Damit korrigiert die Kommission ihre Schätzung vom Vormonat um knapp 3,1 Mio. t nach unten.
Am deutlichsten fällt die Korrektur bei Mais aus. Hier wird aktuell eine Erntemenge von knapp 63,1 Mio. t angestrebt, im Juli waren es noch 3 % mehr. Ausschlaggebend ist die deutliche Korrektur der Prognose für die bulgarische Maisernte 2024, die mit 2,6 Mio. t um 13 % niedriger gesehen wird als noch einen Monat zuvor. Anhaltend hohe Temperaturen und ausbleibende Niederschläge dürften dafür ausschlaggebend sein.
5 Mio. t weniger Weizen erwartet
Auch die Prognose für die Weichweizenernte in der Union wurde von der Kommission nach unten korrigiert. Mit voraussichtlich 121,8 Mio. t würde die Ernte um knapp 1 % geringer ausfallen als noch im Juni prognostiziert. Im Vorjahr waren in der EU noch knapp 126,5 Mio. t zusammengekommen.
Besonders ins Gewicht fielen die Korrekturen für die Slowakei und Frankreich. Nach Angaben des französischen Landwirtschaftsministeriums befanden sich am 22.07.2024 knapp 50 % der Weichweizenbestände in gutem oder ausgezeichnetem Zustand. Das sind 2 Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor und deutlich weniger als die 80% zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Insgesamt dürften die französischen Erzeuger in dieser Saison 29,7 Mio. t Weichweizen dreschen, 2 % weniger als zuvor angekündigt und deutlich weniger als 2023, als rund 35 Mio. t von den Feldern geholt wurden.
Mehr Gerste
Deutlich größer als im Vorjahr dürfte dagegen die Gerstenernte in der EU ausfallen. Die Kommission hält knapp 53,2 Mio. t für möglich, 5,3 Mio. t mehr als im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat hat die Kommission ihre Prognose um 1 % nach unten korrigiert, was unter anderem auf die Aussicht auf eine kleinere Ernte in Ungarn zurückzuführen ist.