Der schwache Chinaexport und zurückhaltende Verbraucher in Europa setzen dem größten Fleischverarbeiter Europas zu. Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken will Danish Crown nun 150 Jobs streichen und pro Jahr etwa 50 Mio. € einsparen. Einen deutschen Schlachtstandort treffen die Sparpläne besonders hart.
40 % weniger Schlachtungen in Essen
So sollen die Kapazitäten des Schweineschlachtbetriebs in Essen (Niedersachsen) bis zum 1. Mai 2023 um 40 % reduziert werden. In Branchenkreisen heißt es, Danish Crown wolle dort auf einen Einschichtbetrieb wechseln.
Das wäre ein herber Rückschlag für die Region. Aktuell ist Danish Crown die Nummer 4 bei den Schweineschlachtungen in Deutschland. 2021 kam der Konzern auf knapp 3 Mio. Schweine. Mit den geplanten Änderungen würde der Konzern hierzulande massiv an Bedeutung verlieren und im Ranking nach untern durchgereicht.
Deutschland-Geschäft unter Druck
Der dänische Großschlachter sieht sich zu den drastischen Maßnahmen gezwungen. Man müsse sich verschlanken, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Kapital für künftige Investitionen zu sichern. Das Management setzt dabei den Rotstift nicht nur in Deutschland an. Konzernweit würden alle Prozesse geprüft - "vom Verkauf über die Produktion und Servicefunktionen bis hin zur Verwaltung". Laut Pressemeldung werden auch in Dänemark 100 Stellen gestrichen.
"Es ist wichtig zu unterstreichen, dass wir unverändert an unserer Feeding the Future-Strategie und den unter anderem in Großbritannien initiierten Investitionen festhalten. Mit den aktuellen Änderungen wollen wir die Grundlage festigen nicht nur für unsere kontinuierliche Nachhaltigkeitsarbeit, sondern auch für unser Ziel, den Wert der Rohware unserer Anteilseigner beträchtlich zu steigern", so Jais Valeur, CEO von Danish Crown.
Welche Rolle der deutsche Markt für die künftige Strategie des Konzerns noch hat, ließ der CEO offen. Erst Anfang des Jahres gab Danish Crown bekannt, den Zerlegebetrieb in Boizenburg mit 200 Beschäftigten schließen zu wollen.