Der Handelskonzern Metro hat den Verkauf seiner angeschlagenen Supermarktkette Real besiegelt. Der russische Finanzinvestor SCP habe sich mit der Metro AG auf eine 100-prozentige Übernahme von Real geeinigt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen vom Dienstagabend. Metro spricht von einem erwarteten Netto-Mittelzufluss durch den Verkauf in Höhe von 0,3 Mrd. €.
Ein Großteil der Real-Standorte soll „langfristig weiterbetrieben werden, entweder unter der Marke Real oder durch andere Einzelhändler“. Die künftigen Eigentümer wollen aber nur 50 der derzeit 276 Real-Märkte selbst weiter betreiben. Sie sollen noch 24 Monate unter der Marke Real geführt werden.
Der Großteil der heutigen Real-Märkte soll hingegen an andere Einzelhandelsunternehmen veräußert oder teilweise in kleinere Flächen für unterschiedliche Nutzungen aufgeteilt werden. Dies stehe aber noch vorbehaltlich der Entscheidungen der zuständigen Aufsichtsbehörden. In der Lebensmittelbranche wird dafür über ein Interesse von Kaufland, das gemeinsam mit Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, von Edeka und von Tegut spekuliert. 30 Filialen will der neue Investor ganz schließen.
Metro hatte bereits 2018 angekündigt, Real abgeben zu wollen. Die Verhandlungen hatten sich dann aber hingezogen. Ein Grund dafür war auch die bereits hohe Konzentration im deutschen Lebensmittelhandel. Das Bundeskartellamt hatte im Jahr 2014 bestätigt, dass die vier großen Handelsketten (Edeka, Rewe, Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) und Aldi) über mehr als 85% Marktanteil verfügen.
Der Metro Konzern will sich hingegen nun ganz auf das Großhandelsgeschäft mit Gastronomen und kleinen Händlern konzentrieren.