Edeka hat seinen Plan, die Lieferanten in die Finanzierung der übernommenen 51 Real-Märkte einzubeziehen, noch nicht aufgegeben. Nachdem der erste Versuch am Bundeskartellamt gescheitert war, will der Händler nun die Vorgaben des Amtes erfüllen.
Laut einem Bericht in der Lebensmittelzeitung hatten die Kartellwächter Verstöße gegen das Anzapfverbot festgestellt. Denn für geforderte Zuschüsse muss es auch klar definierte Gegenleistungen geben, also beispielsweise Sonderplatzierungen, Werbung im Handzettel, Promotions und vieles mehr.
In dem Punkt hat Edeka nun offenbar nachgearbeitet und die Vermarktungspakete Gold, Silber und Bronze erfunden. Hersteller von Markenartikeln können sie erwerben, um nach der Übernahme der Real-Märkte durch Edeka besser auf den Großflächen zur Geltung zukommen. Nach Informationen der Zeitung reichen die Konditionen von 0,15 bis zu 0,3 % des mit dem Marktführer erzielten Umsatzes.
Die Übernahme der Real-Märkte würde zudem als Anlass genutzt, um Lieferanten an der "positiven Umsatzentwicklung der Edeka-Großflächen während der Corona-Pandemie teilhaben" zu lassen, zitiert die LZ das Unternehmen.
Ähnliches sei von Kaufland zu hören, das ebenfalls Real-Märkte übernimmt. Hier soll der Aufschlag für die Lieferanten dem Vernehmen nach zwischen 0,01 bis 0,02 % pro übernommenem Real-Haus liegen – und auch nach der Integration der Märkte Bestand haben.