Deutsche Nutztierhalter verfütterten im Wirtschaftsjahr 2021/22 vermehrt Hülsenfrüchte und Futterleguminosen aus heimischem Anbau. Diese Zunahmen gab das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) nun im vorläufigen „Feed Protein Balance Sheet“ bekannt. Die Zunahmen gelten dabei sowohl für Körnerleguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen, als auch für Leguminosen zur Ganzpflanzenernte wie Luzerne oder Klee.
Der Gesamtanteil von Hülsenfrüchten und Futterleguminosen am Grundfutteraufkommen betrage demnach 2.771.000 t. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 lag dieser noch 345.000 t niedriger bei einem Gesamtanteil heimischer Früchte von 2.426.000 t.
Mehr Grundfutter geerntet
Auch das Gesamtfutteraufkommen konnten die deutschen Landwirte im Wirtschaftsjahr 2021/22 mit einer Erntemenge von 137,3 Mio. t (+ 9,5 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr; 2020/21: 127,8 Mio. t)) steigern. Das Inlandsfutter machte mit 130,4 Mio. t (2020/21: 120,9 Mio. t) den größten Teil des Gesamtfutteraufkommens in Produktgewicht aus.
Das Produktgewicht teilte sich dabei in 70,9 % Grundfutter, 17,3 % inländisch erzeugtem Getreide, 2 % Hülsenfrüchte und Futterleguminosen, 1,5 % Ölkuchen/-schrote und 4,8 % sonstige Nebenprodukte auf, teilte das BZL mit.
Sojaschrot an erster Stelle beim Import
Insgesamt kamen 6,93 Mio. t Futtermittel als Importware nach Deutschland, was einen Anstieg von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Die Importe teilten sich auf in 41,5 % Sojaschrot, 28,8 % Rapsschrot 11,3 % Futtergetreide sowie 1,9 % sonstige Nebenprodukte.
Durch das gestiegenen Futteraufkommen aus dem Inland und dem geringen Anstieg der Importware blieb die sogenannte „Eiweißlücke“, der Anteil des importierten Futters am Gesamtfutteraufkommen umgerechnet in den Proteingehalt, gleich bei etwa 18 %.
Das „Feed Protein Balance Sheet“ zeigt das Gesamtfutteraufkommen jedes Futtermittels im Verhältnis zur Gesamtinlandsverwendung. So können Sie die Entwicklungen in der Eiweißversorgung verfolgen und die Relevanz einzelner Futtermittel einschätzen. Die vorläufige Version für das Wirtschaftsjahr 2021/22 finden Sie hier.