„Tendenziell wird das Angebot bei uns durch das Auslaufen der Beschränkungen größer“, glaubt Jan Peters vom agrarfax. Es sei zwar noch nicht ganz klar, wie Polen und Ungarn nun reagierten. Am Ende suche sich aber das Getreide seinen Weg zu dem Markt mit dem besten Preis. „Und den gibt es aus osteuropäische Sicht derzeit in Deutschland bzw. in Westeuropa“, stellt Peters klar.
Das bestätigt auch ein deutscher Getreidehändler. Er wisse zwar auch nicht genau wie die Ukraine-Anrainer mit den Vorgaben aus Brüssel in den nächsten Wochen umgingen. „Der Weg für ukrainisches Getreide in die EU wird aber etwas leichter“, meint er. Hinzu kommt seiner Meinung nach, dass die ukrainische Exportverladung über das Schwarze Meer durch die russischen Bombardierungen immer schwieriger wird.
Was die Schwarzmeer-Exporte angeht ist Jan Peters etwas zuversichtlicher. „Die Ukraine braucht den Seeweg und wird ihn auch unter hohem Risiko weiterhin nutzen“, ist er überzeugt. Allein über Land und Schiene könne die Ukraine unmöglich das gesamte Exportgetreide an den Weltmarkt bringen.