Die EU-Schweinefleischerzeugung steht weiter unter Druck: Neben den rückläufigen Beständen gingen 2023 auch die Schlachtaktivitäten und damit die Fleischerzeugung deutlich zurück. Bis einschließlich Juli kamen dabei gut 126 Mio. Schweine an den Haken, was einem Rückgang um fast 9 % entspricht. Im letzten Quartal dürfte das Minus zwar weniger deutlich ausfallen, dennoch wird für das Gesamtjahr ein Rückgang um rund 5 % prognostiziert.
Großes Minus in Deutschland, Dänemark und Spanien
Rückgänge werden dabei in fast allen europäischen Ländern verzeichnet, neben Deutschland fällt dieser in Dänemark und Spanien überproportional groß aus. Gerade in der ersten Jahreshälfte machte sich dabei die wirtschaftlich sehr schwierige Situation der Vorjahre noch bemerkbar. In vielen Ländern wurde deutlich verhaltener eingestallt, Unsicherheiten im Bereich der Erlöse sowie der Futtermittelpreise ließen viele Mäster sehr vorsichtig agieren. Andererseits führten die steigenden Erlöse dazu, dass das Angebot in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr ganz so knapp ist.
2024 nur noch moderater Rückgang?
Gleiches gilt auch für 2024. In vielen Ländern kommen wieder mehr Schweine in den Stall, die aktuellen Erlösmöglichkeiten lassen zumindest etwas positiver in die Zukunft blicken. Zwar haben zuletzt viele Betriebe geschlossen und es fehlt teilweise an Kapazitäten, dennoch wird für 2024 nur noch ein moderater Rückgang der Produktion erwartet. Aktuell wird eine Bruttoeigenerzeugung von 228.000 t erwartet, was einem Minus von 1,2 % entspräche. Insbesondere in Dänemark wird eine Erholung erwartet, aber auch für Polen gehen die Schätzungen von einem leichten Plus aus. Spanien baut dagegen die Bestände noch auf, die Erzeugung dürfte minimal sinken. AMI